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Ein weiterer erfahrener Spieler für die Eislöwen! Besteht die Gefahr von Hierarchie-Konflikten?

Dresden – Löwen leben in Rudeln, wobei in der Natur stets ein Anführer die Führung übernimmt. Mit der Verpflichtung des 35-jährigen Stürmers Lance Bouma verfügen die Dresdner Eislöwen nun über 14 Spieler, die das 30. Lebensjahr überschritten haben. Dank ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Können in der DEL könnten mehrere Spieler problemlos eine Führungsrolle innerhalb des Teams übernehmen. Doch funktioniert das tatsächlich reibungslos?

Sportdirektor Matthias Roos (45) stand gemeinsam mit Trainer Niklas Sundblad (52) bei der Kaderplanung vor der Frage: „Setzen wir auf weitere erfahrene Spieler oder bevorzugen wir junge Talente mit viel Tempo?“

Mit der Verpflichtung des Kanadiers scheint die Entscheidung zugunsten der Erfahrung gefallen zu sein. Bouma bringt eine umfassende Routine aus 357 NHL-Einsätzen (bei den Calgary Flames und Chicago Blackhawks) sowie 207 Spielen in der schwedischen Spitzenliga SHL mit. Bedeutet das, dass die Eislöwen nun einen Konkurrenzkampf um die Führungsposition im Team erleben werden?

Roos beruhigt: „Davon gehe ich nicht aus. Wir verfügen über eine klare Hierarchie innerhalb der Mannschaft, und die neuen Spieler zeichnen sich durch einen hervorragenden Charakter aus.“ Daher ist der 45-Jährige zuversichtlich, dass die Teamchemie stabil bleibt und es keine internen Spannungen geben wird.

Bei der Verpflichtung von Bouma spielte nicht nur seine Erfahrung eine Rolle. „Trotz seines Alters ist Lance außerdem sehr schnell“, betont Roos.

„Er überzeugt durch seinen unermüdlichen Einsatz, seinen Zug zum Tor, seine Cleverness und seine Präsenz in allen Spielbereichen. Er scheut sich nicht davor, sich in die Zweikämpfe zu begeben.“ Ein echter Torjäger war er bislang allerdings nicht.

Darüber hinaus weist der Sportdirektor darauf hin, dass die Fans sich auf einen veränderten Spielstil der Eislöwen einstellen müssen.

„Das aggressive Forechecking, das wir in der letzten Saison gezeigt haben, wird in der DEL so nicht möglich sein. Unsere Taktik wird sich darauf konzentrieren, die neutrale Zone zu sichern und vermehrt auf schnelle Konterangriffe zu setzen.“

Übrigens: Miroslav Forman (34), ehemaliger Kapitän von Sparta Prag, wird nicht zu den Eislöwen wechseln. Er hat einen Vertrag beim tschechischen Klub Kladno in der Extraliga unterzeichnet.