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Rechtsstreit um 800.000 Euro: Ehemaliger Eishockeyspieler verklagt Kontrahenten nach Lähmung!

Nachdem der ehemalige Eishockeyprofi Mike Glemser (26) durch einen Zusammenstoß mit seinem Gegenspieler Jan-Niklas Pietsch (33) querschnittsgelähmt wurde – ein Vorfall, der sich vor über anderthalb Jahren ereignete –, verlangt er nun Schadensersatz. Dieser Fall könnte prägend für die Rechtsprechung in anderen Sportarten werden.

Das tragische Ereignis fand am 3. Februar 2023 statt, als Glemser im Spiel seiner Mannschaft, den Starbulls Rosenheim, gegen den SC Riessersee von Pietsch gecheckt wurde, gegen die Bande prallte und sich dabei zwei Halswirbel brach.

Dies führte dazu, dass Glemser seither vom Hals ab gelähmt ist. Er musste sich mehreren Operationen unterziehen und verbrachte insgesamt sieben Monate im Krankenhaus.

Obwohl Glemser wenige Monate nach dem Unfall in einem Interview erklärte, er habe nicht mit Pietsch gesprochen und dieser solle sich keine Vorwürfe machen, da solche Checks Teil des Sports seien, hat er nun seine Meinung geändert und Klage eingereicht, wie Bild berichtet.

Glemser fordert jetzt 650.000 Euro für Schmerzensgeld und eine Deckung für alle zukünftigen Folgeschäden durch Pietsch, was die Gesamtforderung auf 822.000 Euro erhöht.

Rechtsanwalt von Jan-Niklas Pietsch warnt vor Auswirkungen auf den Sport

Der Rechtsanwalt des Angeklagten sieht in einem möglichen Urteil gegen Pietsch eine Bedrohung für die Zukunft des Sports.

Wolfram Cech (50), ein Sportrechtler aus Hannover, äußerte gegenüber Bild die Befürchtung, dass Fouls, die in Spielen üblicherweise mit Zeitstrafen oder Platzverweisen geahndet werden, zukünftig als Körperverletzungen gewertet werden könnten.

Pietsch, der in der Saison 2020/21 zusammen mit Glemser für die Hannover Scorpions spielte, erhielt für den Check eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und musste das Spiel verlassen. Nun könnte er jedoch einer viel schwereren Strafe entgegensehen.