zurück

Bitter! Eislöwen überlassen Kassel den zweiten Sieg im Halbfinal

Dresden – Die Dresdner Eislöwen mussten erneut schmerzhafte Schläge einstecken – emotional wie körperlich. Die Kassel Huskies glichen in der Halbfinalserie aus und gingen nach Overtime mit 3:4 (1:2, 0:0, 2:1, 0:1) in Führung.

"Es war ein spannendes Play-off-Spiel mit vielen heftigen Checks und enorm hoher Intensität. Genau diesen Kampfgeist hatten wir erwartet. In der Overtime ist alles möglich. Anfangs hatten wir gute Chancen, dann nutzte Kassel die Situation und setzte den entscheidenden Akzent", resümierte Eislöwen-Trainer Niklas Sundblad nach der Begegnung.

Unglaublich: Noch 18,2 Sekunden auf der Uhr versetzte Kassels Torwart Philipp Maurer das Tor durch Absicht, sodass Andrew Yogan per Penalty eiskalt den Ausgleich auf 3:3 erzielte – knapp vier Minuten nachdem er bereits zum 2:3 getroffen und damit den Dresdner Druck belohnt hatte. Doch in der Verlängerung brachte Louis Brune (64.) den Lucky Punch.

Als der Puck erstmals aufs Eis kam, lag der Nachhall der Pyro-Show noch in der Luft. Doch gleich auf dem Spielfeld entbrannte das Feuer erneut, fast lodernd wie Zunder.

Bereits innerhalb weniger Minuten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen: In weniger als 240 Sekunden liefen sich David Wolf und Dane Fox auf der Strafbank ab, während sie sich über weite Distanz beschimpften. Nur 13 Sekunden später folgte eine weitere Massenschlägerei, und kurz darauf erhielt Drew Le Blanc eine unglückliche Strafe.

Vor 4412 Zuschauern in der ausverkauften Arena mussten sich die Hausherren erstmals in Unterzahl behaupten. Nur zwölf Sekunden vor Schluss verpasste man mit Yannik Valenti (7.) die 100-Prozent-Quote, als er das 0:1 herstellte.

In einem erneuten Unterzahlenabschnitt gelang den Eislöwen ausgerechnet das Tor: Dane Fox (19.) vollendete einen schnellen Konter, den Travis Turnbull über leitete, und brachte den Spielstand auf 1:2.

Zuvor hatte Jake Weidner (15.) einen Fehler im Dresdner Spielaufbau ausgenutzt und kasselte für Kassel das 0:2, obwohl diese ohne ihren besten Hauptrunden-Scorer Tristan Keck antreten mussten – jener, der im ersten Spiel bereits ordentlich getroffen wurde.

Der enorme Kraftaufwand ließ danach die Kräfte schwinden. Es folgte eine Phase, in der beide Teams kaum Chancen kreierten und nur jeweils eine Strafzeit verzeichneten – wobei Foxs Überzahlaktion besonders unglücklich war, da diese erst neun Sekunden andauerte.

Mehrmals ergaben sich zwar Chancen für die Dresdner, insbesondere im Schlussabschnitt, doch trafen zunächst die Gäste erneut: Andrew Bodnarchuk erzielte (41.) das 1:3.

"Es wirkte beinahe so, als hätten wir das Spiel glatt abgeräumt. Aber ein so talentiertes Team wie Dresden lässt dich leidenschaftlich büßen", räumte Huskies-Coach Tood Woodcroft nach Spielende ein.

Obwohl sich die Eislöwen noch einmal ins Rennen brachten, gelang es dem gegnerischen Team letztendlich, mit dem Lucky Punch den Sieg zu sichern.

Erstmeldung um 20:14 Uhr, aktualisiert um 20:57 Uhr.