„Für eine WM ungeeignet“: Anhaltende Kritik an problematischem deutschen Eis sorgt weiter für Aufsehen
Herning (Dänemark) – Mittlerweile ist der 5:2-Erfolg der deutschen Eishockey-Auswahl gegen Norwegen bei der Weltmeisterschaft einen Tag alt, doch die Debatten um die Eisfläche in Herning reißen nicht ab.
Christian Künast, der Sportdirektor des deutschen Teams (54), äußerte sich am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin entsetzt über das unerwartete Loch, das im ersten Drittel plötzlich im Eis auftauchte und trotz Reparaturversuchen auch im zweiten Drittel erneut aufbrach.
Er betonte, sich in seinen zehn Jahren als Begleiter der deutschen Herren-Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften nicht an ein ähnliches Problem erinnern zu können, zeigte sich sichtlich verärgert.
„Hier ist sowohl der Veranstalter als auch der Weltverband gefordert, denn die Sicherheit der Spieler steht auf dem Spiel“, so der 54-Jährige.
Sein klares Urteil lautete: „Eine solche Eisqualität ist für eine WM völlig inakzeptabel.“
Bereits am Vorabend hatte sich DEB-Torhüter Philipp Grubauer (33) über die Bedingungen in der Arena beschwert und scherzhaft angemerkt, er müsse vorsichtig sein, um sich nicht Ärger einzuhandeln.
Der NHL-Profi verglich die Eisfläche mit einem Weiher in seiner bayerischen Heimat, auf dem das Eis zu schmelzen beginnt.
„Das Eis ist extrem weich und stellt eine große Gefahr für die Spieler dar. Das Verletzungsrisiko ist enorm“, kritisierte Grubauer. Doch nicht nur aus Sicherheitsaspekten bereitet das weiche Eis Probleme, auch spielerisch sei es deutlich spürbar: „Pässe lassen sich kaum noch präzise spielen.“
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP hat der Weltverband IIHF das Problem „rasch erkannt“ und Maßnahmen zur Behebung eingeleitet. „Wir sind optimistisch, dass die ergriffenen Schritte ein erneutes Auftreten verhindern werden“, teilte der Verband mit.
Ob dies tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten: In der Jyske Bank Boxen in Herning finden alle zwei Gruppenspiele statt, was die Beanspruchung der Eisfläche erhöht. Das deutsche Team wird alle Vorrundenpartien in der Multifunktionshalle austragen.