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Wie beim Flipper: Eislöwen verlieren zu Hause, doch die Fans feiern weiter

Dresden – Trevor Parkes, Tomas Andres & Co. griffen kurz vor Beginn des letzten Drittels am Sonntagabend beherzt zum Riechsalz. Das auf Ammoniumcarbonat basierende Mittel, das normalerweise bei Ohnmachtsanfällen wiederbelebt, dient im Eishockey gern als Energieschub. Dennoch half es den Eislöwen nicht: Sie unterlagen den Augsburger Panthern auf eigenem Eis mit 1:4 (0:1, 0:2, 1:1).

Das Team von Niklas Sundblad präsentiert sich in der DEL derzeit als regelrechter Punktelieferant. So bitter sieht die Realität aus. Die Hoffnungen auf Rang zehn vor der Länderspielpause sind somit wohl dahin.

Die Ursachen dafür zeigten sich im Spiel gegen Augsburg deutlich. Im ersten Drittel übten die Gäste enormen Druck auf die Gastgeber aus. Die Vorderleute von Torwart Julius Hudacek versuchten zwar, die Scheibe aus der eigenen Zone zu befreien, doch es erinnerte an einen Flipperautomaten – der Puck kam immer wieder gnadenlos zurück.

Nur selten gelangen ihnen präzise Pässe oder Befreiungsschläge, wie in der 12. Minute: Sebastian Gorcik wurde auf einen Konter geschickt, durchbrach die Abwehr, wurde aber kurz vor dem Abschluss von einem Augsburger nur durch Festhalten am Schuss gehindert – Strafstoß. Kapitän Travis Turnbull trat an, scheiterte jedoch.

Auf der Gegenseite wuchs der Druck stetig, und nach zwei Rettungsaktionen war es soweit: Moritz Elias (13.) bezwang Hudacek. Tim Wohlgemuth (27.) und Alexander Blank (29.) erhöhten den Vorsprung.

Als Andrew Yogan (43.) eine Konterchance ungenutzt ließ, traf auf der anderen Seite Madison Bowey (43.) zum 0:4.

Zu diesem Zeitpunkt fehlte bereits Dane Fox. Im Mittelabschnitt war er unglücklich mit einem Augsburger zusammengeprallt und hatte sich am rechten Knie verletzt. Das TAG24-Motto "Irgendwas ist immer" auf der LED-Bande passte in diesem Moment leider perfekt.

Die Eislöwen-Fans in der mit 4412 Zuschauern erneut ausverkauften Halle feuerten ihre Mannschaft dennoch unermüdlich an. Der Capo rief lautstark: "Das ist unsere Halle, unsere Stadt, unser Herzensclub." Und die Kurve antwortete mit "Oh Eissportclub".

Diese bedingungslose Unterstützung wurde schließlich belohnt: Austin Ortega (59.) erzielte den Ehrentreffer.