zurück

Großer Fanmarsch und Feier bei den Eislöwen – doch der wertvollste Spieler steigt nicht mit in die DEL auf

Ravensburg/Dresden – um 23.20 Uhr konnte Dresdens Kapitän, Travis Turnbull, den Pokal für die DEL2-Meisterschaft 2025 triumphierend in die Höhe reißen.

Der 38-Jährige brachte die Trophäe anschließend zur Mannschaft und fuhr anschließend gemeinsam mit den rund 150 mitgereisten Fans zum Ort des Geschehens.

Zur gleichen Zeit skandierten die Zuschauer beim Public Viewing im Dresdner Löwenkäfig: „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin.“ Damit bezogen sie sich auf die künftigen Gegner in der DEL, die Berliner Eisbären. Vor dem Fanshop bildete sich eine lange Schlange, denn alle wollten das frisch gedruckte Meister-Shirt ergattern!

„Ich habe nun die Meistertitel in allen drei Ligen errungen – das war nur mit einem großartigen Team möglich. Es hat mir unfassbar viel Freude bereitet“, sagte Torwart Danny aus den Birken.

Der 40-Jährige kann nun Meisterschaften in der Oberliga, DEL2 und DEL vorweisen und war in jeder Liga mit seinen Paraden ein entscheidender Erfolgsfaktor. Nach dem 2:1-Endspiel in Ravensburg stellte aus den Birken jedoch klar: „So erfolgreich bist du nur, wenn dein Team perfekt zusammenpasst. Jetzt werden wir erst einmal ordentlich feiern. Die Busfahrt wird lang, dann schauen wir weiter.“

Der eigentliche Held des Abends war jedoch Tomas Sykora (34), der in der Verlängerung das goldene Tor erzielte. „Das bedeutet mir sehr viel. Mental war es das härteste Spiel meiner Karriere. Es war mein bestes Spiel überhaupt – einfach unfassbar“, erklärte der Slowake.

Zum Zeitpunkt seines entscheidenden Treffers war der Geschäftsführer der Eislöwen, Maik Walsdorf (37), gerade rechtzeitig zum Teambus zurückgekehrt. Während der Play-offs zog er sich meist zurück, um seine Nervosität zu bewältigen. In Ravensburg nutzte er die Zeit zwischen den Spielen, um durch die Stadt zu spazieren. „In ganz Ravensburg kenne ich inzwischen jede Ecke“, lachte der Löwen-Chef.

„Als das Tor fiel, war ich wieder am Bus, habe es gesehen und gemeinsam mit dem Fahrer die Halle gestürmt. Dieser Erfolg ist ein unglaublicher Meilenstein – für den Standort, für Sachsen und Ostdeutschland. Das lässt sich heute kaum begreifen. Ich schwebe noch immer und lasse es auf mich wirken.“

Die Mannschaft feierte ausgelassen in der Kabine und setzte die Party später im Bus fort.

Am Mittwochnachmittag steht in Dresden eine große Feier mit den Fans an. Um 17.30 Uhr startet ein Fanmarsch am Neumarkt, an dem auch die Spieler teilnehmen. Der Zug führt am Terrassenufer entlang zur Eishalle, wo anschließend die Meisterparty steigt.

Für Torhüter aus den Birken schließt sich damit in Elbflorenz ein Kapitel. „Ich werde nicht in die DEL aufsteigen“, machte der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 deutlich. Es war kein Geheimnis, denn immer wieder hatte er angedeutet, dass seine Leistungsfähigkeit für die DEL nicht mehr ausreicht, um weiterhin Freude am Spiel zu haben.

„Sollte sich noch eine Möglichkeit ergeben, spiele ich vielleicht noch ein weiteres Jahr in der 2. Liga. Aber es muss einfach passen“, gestand der MVP der Play-offs.