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Tiefer Verlust! Eishockey-Weltmeister und ehemaliger Trainer der Dresdner Eislöwen verstorben

Dresden – Mit großem Schmerz nehmen nicht nur seine Angehörigen und Freunde, sondern auch die Dresdner Eislöwen den Verlust von Jiří Kochta hin. Der in Prag geborene ehemalige Spieler und Coach, der als Eishockey-Weltmeister in die Geschichte einging, verstarb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren, wie der HC Sparta Praha auf seiner Internetpräsenz mitteilte.

Die Homepage des Vereins berichtete: "Nach einem langwierigen und tapferen Kampf gegen die Krankheit hat uns eine der bedeutendsten Legenden unseres Clubs verlassen. Herr Jiří Kochta verstarb am 3. April im Alter von 78 Jahren. Der gesamte HC Sparta Praha trauert zutiefst und spricht der Familie sowie den Angehörigen dieses großen Spartaners sein herzliches Beileid aus."

Als Trainer hinterließ Kochta in Deutschland nachhaltige Spuren bei Klubs wie Hedos München, EV Füssen, Mannheimer ERC, SC Memmingen, ES Weißwasser, EV Duisburg, Heilbronner EC und den Revierlöwen Oberhausen. In München wird sein Name noch immer mit den Anfängen des Eishockeys in der bayerischen Metropole verbunden.

Besonders in Sachsen blieb er unvergessen, vor allem durch seine Tätigkeit bei den Dresdner Eislöwen. Im Jahr 2002 übernahm er das Traineramt beim damaligen Oberligisten an der Pieschener Allee. Gemeinsam mit Sportdirektor Jan Tabor (62) legte er das Fundament für den heutigen Erfolg der Löwen – 2005 gelang dem Team erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

In der folgenden Saison erreichte die Mannschaft sogar das Halbfinale der Play-offs, was in der Elbestadt für enorme Begeisterung sorgte.

Im frühen Jahr 2007 zog sich Kochta von seinen Traineraufgaben zurück und fand in seiner tschechischen Heimat seinen Ruhestand.

Sein früherer Verein aus Prag, den er in der Zeit von 1968 bis 1979 als Kapitän führte, berichtet, dass "die oft harten Spielbedingungen – sei es bei Regen, Schneestürmen oder eisigen 20 Grad Frost – ihn innerlich gestählt haben".

Der Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1972 mit der damaligen Tschechoslowakei; bei den Olympischen Winterspielen holte er 1968 Silber und 1972 Bronze.

Nach seinem überaus erfolgreichen Wirken im Heimatland wechselte er 1979 nach Deutschland zum EV Landshut, bevor er 1986 endgültig seine Karriere als aktiver Eishockeyspieler beendete.

Gemeinsam mit seiner Frau Dagmar, die vor einigen Jahren den Kampf gegen den Krebs verlor, hinterließ Kochta zwei Töchter, Renata (51) und Marketa (49), die beide als Tennisprofis aktiv waren.

Renatas drei Kinder – Tamina Kochta (15), Niklas (12) und Karla (9) – bereiten sich ebenfalls darauf vor, den Schritt in den Profi-Tennis zu wagen.

Für die Familie beginnt nun eine schwere Zeit, während sie versuchen, den schmerzlichen Abschied von einem geliebten Vater und Großvater zu verarbeiten.