zurück

Eishockey-Profi (†26) verlor den Kampf gegen Krebs: Seine Verlobte erhält die Medaille für ihren Tobi

Berlin – Ende Januar erschütterte der Tod des Eishockey-Nationalspielers Tobias Eder (†26) den Verein Eisbären Berlin zutiefst. Am Freitagabend feierte das Team seinen elften Meistertitel in der Vereinsgeschichte und fühlte sich dabei jederzeit ihrem an Krebs verstorbenen Kameraden ganz nah.

„Uns allen ist bewusst: Tobi bleibt für immer bei uns. Er gehört zur Familie, zu dieser Mannschaft und ist ein wesentlicher Grund für unseren Erfolg. Ich bin überzeugt, dass wir den Titel für Tobi geholt haben – ebenso für seine Familie, die heute hier anwesend war, für seinen Bruder, seine Mutter und seinen Vater“, erklärte Marcel Noebels (33) nach dem Triumph.

„Nach all den schwierigen Momenten, die wir dieses Jahr durchleben mussten, sind wir noch enger zusammengewachsen“, fügte er hinzu.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff bewegten sich berührende Augenblicke ab: Die Fans im Oberrang rollten ein Banner mit Tobias’ Namen aus, während sein Name in Sprechchören durch die Mercedes-Benz Arena hallte.

Seine Eltern, sein Bruder Andreas (29) sowie Tobias’ Verlobte Ina zeigten große Stärke und verfolgten das entscheidende Spiel gegen die Kölner Haie (7:0) live in der Halle.

Ina war es schließlich, die im Trikot ihres verstorbenen Freundes auf das Eis ging, ihm die Medaille umhängte und anschließend gemeinsam mit den Spielern den Pokal entgegennahm und jubelte.

Nachdem ein goldener Konfettiregen die Eisfläche bedeckte, nahm Verteidiger Adam Smith (28) die Trophäe und stellte sie vor der Fankurve auf. Center Blaine Byron (30) legte zum Abschluss das Trikot von Tobias Eder über den Pokal – dabei flossen bei vielen die Tränen.

Im August 2024 war bei Eder während der Saisonvorbereitung ein bösartiger Tumor in der Speiseröhre diagnostiziert worden.

Der Nationalspieler kämpfte tapfer gegen die heimtückische Krankheit, wirkte zunächst auf dem Weg der Besserung und besuchte regelmäßig die Spiele seines Teams.

Doch Ende Januar verschlechterte sich sein Zustand rapide, weshalb die Eisbären das geplante Auswärtsspiel in Ingolstadt absagten. Wenige Stunden später verstarb der 26-Jährige und versetzte die gesamte Eishockey-Gemeinschaft in tiefe Trauer.

Seit dem ersten Spiel der Eisbären nach Tobias’ Tod erklingt bei jedem Berliner Tor sein Lieblingslied „Viva La Vida“ von Coldplay als Torhymne.

Das Team widmete ihm den Meistertitel, zudem wird sein Bruder Andreas in der kommenden Saison zur Eisbären-Familie stoßen. Er wechselt von Red Bull München in die Hauptstadt – eine bewegende Geschichte.