zurück

Eislöwen verpflichten überraschend neuen Torwart – doch kann er wirklich helfen?

Dresden – Nach neun Niederlagen und lediglich einem Sieg war klar, dass die Eislöwen Verstärkung brauchen. Mit einem Olympiasieger und Weltmeister scheint diese nun gefunden. Allerdings wirft die Verpflichtung auf der Torwartposition einige Fragen auf …

Der Neuzugang Juho Olkinuora (34) ist nämlich Torhüter. Dabei sind die Dresdner mit Julius Hudacek (37) und Janick Schwendener (33) eigentlich gut auf dieser Position besetzt. Warum also noch ein weiterer Schlussmann?

„Von Anfang an haben wir kommuniziert, dass wir uns eine Lizenz für einen zusätzlichen Torhüter offenhalten, um für alle Eventualitäten im Saisonverlauf gerüstet zu sein. Mit Jussi Olkinuora ist uns nun die Verpflichtung eines erfahrenen Torhüters gelungen, der auf höchstem internationalen Niveau gespielt hat“, erklärt Matthias Roos (45), Sportdirektor der Eislöwen.

In den vergangenen Wochen zeigte Hudacek nicht die gewünschten Leistungen. Die Defensive der Dresdner gehört mit Abstand zu den schwächsten der Liga, zudem wirkte auch der von den Kölner Haien gekommene Torhüter nicht immer überzeugend.

Nun haben die Eislöwen also „Jussi“ verpflichtet, der zu den erfolgreichsten finnischen Keepern der letzten Jahre zählt. Der 1,88 Meter große Torwart gewann mit der finnischen Nationalmannschaft zweimal die Weltmeisterschaft (2022 als bester Spieler ausgezeichnet) und holte bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking die Goldmedaille – obwohl er dort nur ein Spiel absolvierte.

„Mir ist bewusst, dass die Mannschaft momentan das Tabellenende ziert, doch genau das spornt mich an. Ich möchte meinen Beitrag leisten, um die Lage zu verbessern und die Eislöwen zurück auf die Erfolgsspur zu führen“, betont der erfahrene Keeper.

Doch die Frage bleibt: Ist der 34-Jährige tatsächlich fit genug für diese Aufgabe? Im Sommer wurde er bei den Löwen Frankfurt nicht für die Spielzeit freigegeben, da er eine Eignungsuntersuchung nicht bestanden haben soll und seine Fitness angezweifelt wurde.

Olkinuora wies diese Vorwürfe jedoch zurück, zog vor das Arbeitsgericht Frankfurt und konnte dort nachweisen, dass die medizinische Untersuchung bei den Löwen nicht den üblichen Standards entsprach. Seine Spielfähigkeit bestätigte ihm ein weiteres Gutachten. Letztendlich einigten sich beide Seiten im September auf eine Vertragsauflösung, wodurch er nun für die Eislöwen verfügbar ist.

Zusätzlich wirft die Nationalität des neuen Spielers Fragen auf: Die Dresdner hatten nur noch zwei ausländische Lizenzen übrig, von denen eine nun für den Finnen genutzt wird.

Dabei bräuchte der Aufsteiger eigentlich dringend einen Center und einen Verteidiger, um in der DEL bestehen zu können. Auf einer dieser Positionen wird daher nicht mehr nachgerüstet werden können.