Eislöwen starten im Hexenkessel – 4000 Dresdner Fans wollen Sieg in Berlin feiern
Berlin – „Ich denke schon, dass uns das einen Vorteil verschafft“, erklärte Eislöwen-Trainer Niklas Sundblad (52) mit Blick auf die Erfahrung seines Teams und die Tatsache, dass viele Spieler bereits in der ausverkauften Uber Arena der Eisbären am Berliner Ostbahnhof aufgelaufen sind. „Es ist ein ganz besonderes Gefühl, dort einzulaufen. 14.000 Zuschauer, die Stimmung ist unglaublich laut.“
Mit der Unterstützung von 4000 mitreisenden Dresdner Anhängern wollen Sundblad und seine Mannschaft am Dienstag ab 19.30 Uhr motiviert in die erste DEL-Saison starten und das Ziel Play-off-Teilnahme erfolgreich ansteuern.
„Unser Ziel ist ein Sieg“, betonte der 52-Jährige mit Nachdruck – und auch seine Spieler sind fest entschlossen. Im Gegensatz zu seinem Trainerkollegen Serge Aubin (50) steht Sundblad dabei der komplette Kader zur Verfügung.
Torhüter Julius Hudacek (37) wird versuchen, seinen Kasten sauber zu halten. Der Slowake ist gesetzt, doch mit der Uber Arena verbindet er keine besonders guten Erinnerungen. In der Finalserie wurde er mit den Kölner Haien förmlich überrollt – 19 Gegentore in drei Spielen sind eine bittere Bilanz.
Hat das für den 37-Jährigen heute noch eine Bedeutung?
„Nein, das geht mir nicht durch den Kopf. Die Finals waren hart, doch jetzt beginnt etwas ganz Neues – ein neues Team, andere Mitspieler“, so der Eislöwen-Schlussmann. Er ist sich jedoch bewusst: „Heute ist Saisonstart – alle Augen sind auf uns gerichtet. Es wird ein hartes Spiel. Aber wir sind vorbereitet.“
Die Fans sind es ebenfalls. Sie reisen zahlreich in die Hauptstadt und haben für die Uber Arena eine Choreografie vorbereitet, wie Fanbeauftragter Lars Stohmann verrät.
Auch der Trainer hat seine Strategie parat: „Berlin verfügt über viele starke Spieler, die Tore erzielen können“, analysierte Sundblad. „Wir müssen defensiv stabil stehen – mal sehen, wie sich die Partie entwickelt.“
Die bisher eher mäßigen Erfolge der Eisbären in der Champions Hockey League (CHL) wertet der Schwede nicht über: „Das ist für uns irrelevant. Wir konzentrieren uns auf uns selbst.“
Mit vier Spielen und drei Niederlagen in der CHL, zuletzt eine Pleite nach einer 3:0-Führung im heimischen Wellblechpalast gegen Grenoble, zeigen die Eisbären Berlin aktuell keine überragende Form – angeschlagen gehen sie ins heutige DEL-Eröffnungsspiel gegen die Dresdner Eislöwen.
„Wir sind enttäuscht, dass wir eine 3:0-Führung noch hergegeben haben. Der Start ins Spiel war gut, wir wirkten im ersten Drittel sehr frisch“, resümierte Meistertrainer Serge Aubin nach der 4:5-Niederlage im Penaltyschießen. Gegen die Franzosen offenbarten die Berliner ihre Stärken, aber auch Schwächen.
Während sie zu Beginn in Überzahl den Gegner unter Druck setzten und das 3:0 erzielten, zeigten sie in der Defensive Schwächen, als Abwehrchef und Kapitän Jonas Müller (29) wegen einer Strafe vier Minuten auf der Strafbank saß (in der CHL läuft die Strafe trotz Gegentor weiter). Die Berliner kassierten in dieser Phase drei Tore.
Müller blickte bereits auf das heutige Spiel: „Wir müssen uns jetzt direkt auf die Partie gegen Dresden fokussieren. Das wird eine schwierige Begegnung.“
Zumal die Gastgeber nicht in Bestbesetzung antreten können. Gegen Grenoble standen ihnen nicht einmal vier komplette Reihen zur Verfügung. Mit Verteidiger Kai Wissmann (28) fehlt zudem der wichtige Führungsspieler und Abräumer wegen einer Achillessehnenverletzung.