Punkte dringend benötigt: Eislöwen kämpfen gegen den Tabellenletzten!
Dresden – Hatte Gerry Fleming (59) eine Ahnung? Der neue Trainer der Eislöwen erklärte am Dienstag bei seiner Vorstellung in Dresden, dass er sich schon seit mehreren Wochen intensiv mit der Mannschaft auseinandergesetzt und die letzten zehn Partien analysiert hatte.
„Ich wollte verstehen, warum das Team in dieser schwierigen Lage steckt“, erzählte der Kanadier, der das Angebot am vergangenen Freitag erhielt. Fleming war sich somit von Anfang an bewusst, worauf er sich einlässt: „Wir besitzen viele erfahrene und talentierte Spieler – es gilt, dieses Potenzial auch auf dem Eis zur Geltung zu bringen.“
Obwohl er Anfang November in Wien seinen Job verlor, kämpft er nicht mit Jetlag nach der Anreise aus Übersee. „Ich war zuletzt in Tallinn“, verriet Fleming. Dort lebt seine Frau Mari, eine estnische TV-Journalistin und Produzentin. Kennengelernt hatten sich beide in einem Berliner Restaurant. Aus seiner Zeit bei den Eisbären entstand auch eine Freundschaft mit Craig Streu (57).
Als Fleming ihn fragte, ob er ihn bei der Mission Klassenerhalt in Dresden unterstützen möchte, packte Streu in Selb schnell seine Sachen und kam sofort zur Hilfe.
„Gemeinsam haben wir eine gute Chance, erfolgreich zu sein“, ist Streu überzeugt. Dass er in der vergangenen Saison mit den Franken den Abstieg aus der DEL2 nicht verhindern konnte, spielt für ihn keine Rolle.
Der neue Co-Trainer erinnert sich noch gut an den 7:0-Sieg seiner früheren Mannschaft gegen die Eislöwen. Damals setzte man mit einer robusten Spielweise dem späteren DEL2-Champion zu. Genau diese körperliche Präsenz sollen nun auch Travis Turnbull (39) & Co. zeigen.
Fleming weiß, worauf es beim Spiel am Donnerstag gegen die Augsburger Panther ankommt: „Ihre Stärke liegt im Forechecking und in Fehlern des Gegners – das dürfen wir ihnen nicht erlauben.“
Große Veränderungen will das neue Trainerduo aktuell nicht vornehmen. Es gehe vielmehr um Details wie „Körpersprache, Stellung auf dem Eis“ oder die richtige Schlägerhaltung. Außerdem sollen die Eislöwen näher vor dem gegnerischen Torwart agieren. Fleming betont: „Die Tatsache ist, wir stehen unter Druck, Spiele zu gewinnen.“
Nach der Partie gegen Augsburg folgen Duelle mit Berlin, Iserlohn, Wolfsburg und Nürnberg. Abgesehen von den Eisbären müssen gegen diese Teams unbedingt Punkte geholt werden. Momentan liegt der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, Rang 13, bei sieben Zählern.