Nach doppelter Verlängerung: Eislöwen feiern einen Sieg im Gedenken an Ex-Trainer
Kassel – "Für Jiri" war das Motto der Dresdner Puckjäger in Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Kasseler Huskies. Jiri Kochta, der 2005 noch als Aufstiegs-Trainer der Eislöwen tätig war, verstarb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren. Der ESC trauert, und der Abschied wurde in der weit gefüllten Nordhessen Arena mit 5700 Zuschauern gebührend zelebriert.
Als Ausgleich ergab sich in der Halbfinalserie eine Führung von 2:1: Endstand 2:1 (mit den Abschnitten 1:1, 0:0, 0:0, 0:0 und 1:0) nach doppelter Verlängerung.
"Auch wenn wir nicht unser bestes Eishockey zeigen, haben wir trotzdem Chancen, das Spiel zu gewinnen", erklärte Kassels erfahrener Spieler Yannik Seidenberg während der ersten Drittelpause bei SportdeutschlandTV.
Sein Kontrahent, der 24 Jahre jüngere Felix Krüger von Dresden, entgegnete nach dem zweiten Drittel: "Wir müssen unsere Chancen aktiv nutzen – davon hatten wir genug."
Die Einschätzungen beider Spieler trafen ins Schwarze. Wie in den vorausgegangenen Partien war wieder aufregende Spannung zu spüren, wobei die Eislöwen diesmal bessere Gelegenheiten hatten – selbst ohne Einsatz von Travis Turnbull.
Tomas Sykora (5./16.), der in der ersten Reihe als Ersatz für den verletzten Kapitän ins Spiel kam, ließ gleich zwei vielversprechende Abschlüsse liegen, darunter eine, bei der er in der zweiten Phase allein vor Torhüter Christopher Gibson stand.
Tomas Andres (38.) wiederholte seinen Einsatz, erzielte aber letztlich das zwischenzeitliche 1:1, nachdem er einen zuvor wichtigen Angriff angestoßen hatte. Drew LeBlanc (6.) schloss in Überzahl den Ausgleich ab und stellte damit die frühe Führung der Gastgeber (3.) durch Alec Ahlroth wieder her.
Neben dem Ausfall von Turnbull mussten die Eislöwen auch den frühen Wegfall von Oliver Granz verkraften. Umso ärgerlicher waren die gleich drei (teilweise taktisch unklugen) Strafminuten im zweiten Drittel, die dem Team viel Kraft kosteten.
Obwohl diese und zwei weitere Verwarnungen zunächst straflos blieben, rächte sich das Team in der Verlängerung. Bereits in der zweiten Extra-Phase nach Spiel zwei machte sich das gesamte Kollektiv von Niklas Sundblad deutlich schlapp.
Den Ausschlag gab schließlich eine Szene in der 81. Minute: Tomas Andres brachte Kassels Torwart in Bedrängnis, der den Schuss nicht abwehren konnte, wodurch der entscheidende Treffer zustande kam.