"Ein Albtraum-Szenario!" DEL2-Chef warnt im Streit um das Stadion in Crimmitschau
Crimmitschau – Die Eispiraten wollten ursprünglich bis Ende März Gewissheit über den neuen Stadionmietvertrag erlangen. Ohne eine Entscheidung droht Zeitnot, da einerseits der Ausbau der Flexbande und LED-Beleuchtung noch ansteht und andererseits die Bewerbung für eine DEL2-Lizenz in der Saison 2025/26 erfolgt werden muss.
Bis zum 24. Mai müssen sämtliche Dokumente eingereicht, Sponsoringverträge vorgelegt und eine ligafähige Spielstätte benannt sein. Die Verzögerungen in Crimmitschau betreffen auch andere potenzielle Standorte.
In Selb wird er als letzte Rettung betrachtet, falls sportlich keine Klasse gehalten werden kann. Auch René Rudorisch (46), Geschäftsführer der DEL2, beobachtet die Situation an seinem ehemaligen Wirkungsort besorgt.
"Ich hoffe sehr, dass vor Ort alle Parteien eine vernünftige Lösung finden. Es wäre ein absolutes Worst-Case-Szenario und für uns als Ligagesellschaft ebenso untragbar, wenn ein Verein, der sportlich den Klassenerhalt gesichert hat, bei den bekannten Standards von Stadt und Verein, die seit fünf Jahren gelten, scheitert. Für Crimmitschau wäre das zudem verheerend, denn die Stadt lebt vom Eishockey", erklärt Rudorisch.
Er selbst war beim entscheidenden Spiel „Sieben gegen Regensburg“ im Sahnpark dabei und konnte die enorme Energie des Standorts hautnah erleben. Nachdem im vorangegangenen Spiel bereits sechs Matchpucks vergeben wurden, füllte sich das Stadion innerhalb von anderthalb Tagen mit rund 4000 Zuschauern, die ihr Ticket für das Do-or-Die-Duell ergattert hatten.
"Es ist wirklich schade, dass dieser Stellenwert aus diversen Gründen in der Lokalpolitik nicht durchgängig anerkannt wird", kritisiert der DEL2-Chef basierend auf seinen eigenen Gesprächen und Erfahrungen.
In den letzten drei Jahren war er immer wieder aktiv involviert und suchte den Dialog mit Stadt und Verein. Rudorisch fasst zusammen: "Ich hoffe sehr, dass beide Seiten bald zueinanderfinden, denn eine festgefahrene Situation wäre ein wahres Horrorszenario."
Eine Ausnahmeregelung der Liga, beispielsweise ein zeitlicher Aufschub, falls sich die Baumaßnahmen über den Saisonbeginn hinaus verzögern, ist ausgeschlossen. "Andernfalls bestünde für den sportlichen letztrangigen Klub, der die Voraussetzungen erfüllt, die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten", so Rudorisch weiter.
Wie TAG24 am Mittwoch von Jörg Buschmann, Geschäftsführer der Eispiraten, erfahren wurde, könnte sich nun endlich Bewegung in die Angelegenheit bringen:
"Am Dienstag erreichte uns ein Vertragsentwurf. Wir werden diesen umgehend prüfen und umgehend zurücksenden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Vertrag noch in dieser Woche vom Stadtrat verabschiedet und unterzeichnet wird. Nur so können wir die gesetzten Termine einhalten!"