Nur 79 Sekunden fehlten! Eislöwen verlieren erste Heimpartie auf dramatische Weise
Dresden – Ein einziges Bild sprach Bände. Torwart Janick Schwendener der Eislöwen kniete enttäuscht vor seinem Tor, den Kopf gesenkt. Nur eine Sekunde zuvor hatte er in der Verlängerung den entscheidenden Treffer zum 4:5 (1:2, 3:1, 0:1) gegen die Fischtown Pinguins nicht mehr abwehren können.
Als Max Görtz zum Schuss ansetzte, standen zwei Eislöwen direkt vor „Schwendi“, sodass seine Sicht komplett versperrt war. Die Gastgeber waren niedergeschlagen, während die mitgereisten 800 Bremerhavener Fans ausgelassen feierten. Mit einem Sonderzug waren sie von der Nordseeküste angereist und hatten trotz eines starken Starts bis zum Ende um den Sieg gebangt.
„Wir haben uns mehr verdient, als wir bekommen haben“, sagte Eislöwen-Trainer Niklas Sundblad. „So gnadenlos ist der Sport.“ Auch der Torhüter äußerte: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben heute unsere beste Saisonleistung gezeigt, hätten mehr Punkte verdient gehabt.“
Obwohl bereits nach 133 Sekunden der erste Treffer für die Gäste fiel: Alexander Friesen brachte die Scheibe unhaltbar aufs Tor. Nur 17 Sekunden später erhöhte Ludwig Byström auf 0:2. Für Schwendener fühlte sich das nicht gut an: „Ich habe nicht viel sehen können.“
Doch als Ausrede wollte er das nicht gelten lassen: „Jedes Tor ist irgendwie zu verhindern. Aber daran erkennt man eben ein Spitzenteam – sie schaffen es, aus wenig viel zu machen.“
Nach dem raschen Rückstand feierten die Pinguins-Anhänger, während die Eislöwen-Fans lautstark „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ skandierten. Diesen Appell hatten die Dresdner, diesmal angeführt von Lance Bouma, verstanden.
Austin Ortega (18.) verkürzte zunächst, Christian Wejse (26.) erhöhte allerdings auf 1:3. Doch Bouma (31.), Andrew Yogan (37.) und erneut Ortega (39.) drehten das Spiel und brachten ihr Team mit 4:3 in Führung. Die Halle tobte. „Die Stimmung war einfach großartig“, lobte Sundblad. Alle hofften nun auf den ersten DEL-Heimsieg.
Doch 79 Sekunden vor Schluss fiel der Ausgleich: Wejse lenkte einen Querpass vor dem Tor unhaltbar über Schwendener hinweg ins Netz.
Am Ende blickte der Torwart dennoch selbstbewusst nach vorn: „Wir sind jetzt ein DEL-Team. Am Wochenende haben wir zweimal einen Punkt geholt, darauf wollen wir aufbauen.“