Beeindruckender Andrang bei Dresdner Jugendsportvereinen: Viele Kinder müssen warten, bis sie zu alt sind
Dresden – Rund über 127.000 Einwohner der Landeshauptstadt sind derzeit in einem Sportverein aktiv – ein neuer Rekord! Trotz der großen Begeisterung im Sportbereich führen lange Wartelisten dazu, dass vor allem junge Sportbegeisterte lange auf ihre Kursteilnahme warten müssen.
Besonders betroffen zeigt sich der Verein "Sport & Jugend Dresden". Mit einem speziellen Angebot für Kinder auf dem Plan verzeichnet er aktuell etwa 1700 Mitglieder, von denen 900 schon im Vorschulalter sind.
Obwohl bereits Sanierungen und Neubauten vorgenommen werden, fehlt es in Stadtteilen wie Weißig und Neustadt an adäquaten Sporthallen. Deshalb müssen Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren oftmals über ein Jahr warten, bis sie an den Kursen teilnehmen können.
Ray Mehlig (54), Geschäftsführer des Vereins, berichtet: "Auf unseren Wartelisten stehen teils bis zu 25 Kinder. Einige von ihnen sitzen bereits seit 2023 in der Reserve – wodurch sie den Kursalterrahmen überschreiten."
Ein weiteres Hindernis besteht darin, dass die Kurse in 38 Schulsporthallen stattfinden, da es keine hauseigenen Einrichtungen gibt. Die Zeiten der Hallennutzung ändern sich jährlich, was ständigen Planungsaufwand und wiederholte Anpassungen erfordert. Zudem darf der Verein nur Festgeräte verwenden, während Trainingszubehör wie Bälle oder Springseile von den jeweiligen Übungsleitern bereitgestellt werden muss.
Darüber hinaus werden lediglich 70 Kurse von 90 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut – eine personelle Unterdeckung, wie Mehlig erklärt: "Wir suchen ständig nach Unterstützung. Für einen Stundenlohn von etwa 10 bis 15 Euro ist es schlichtweg schwierig, ausreichend freiwillige Helfer zu gewinnen."
Höhere Mitgliedsbeiträge kommen für ihn nicht in Frage: "Mit acht Euro monatlich wollen wir allen sozialen Schichten den Zugang ermöglichen", betont er. Insgesamt appelliert der Verein an eine intensivere Abstimmung mit den Schulen, um verlässlichere Nutzungszeiten zu gewährleisten und bessere Lagerplätze zu organisieren.
"Wir geben unser Bestes", resümiert Mehlig, "doch bis sich die Situation verbessert, werden viele kleine Sportler weiterhin in der Warteschlange stehen müssen."