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Herzensbekundungen beim Goldenen Oval: Leichtathletik-Stars schwärmen von Dresden

Dresden – Am Sonntagnachmittag kurz vor 16 Uhr stand Rebekka Haase (32) als eine der letzten Starterinnen beim Goldenen Oval im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion auf der Bahn. Ihre 100-Meter-Distanz bildete den Abschluss der Veranstaltung, nach dem die Sprinterin der Olympia-Bronzestaffel aus Paris eine Liebeserklärung an die Stadt richtete.

Zusammenfassung in Kürze

KI-generierte Inhaltsangabe

"Das Meeting hier ist einfach fantastisch. Es sind großartige Athleten vor Ort, und ich freue mich sehr, dass so viele die Möglichkeit haben, Dresden kennenzulernen", sagte die Chemnitzerin.

"Der Osten Deutschlands ist oft mit einem negativen Image behaftet, doch Dresden trägt dazu bei, dieses zu verändern. Die Stadt ist wunderschön, lebt den Sport und hat eine reiche Tradition. Es ist daher ein besonderes Erlebnis, die Atmosphäre in diesem Stadion aufzusaugen."

Der zweite Platz der 32-Jährigen in 11,37 Sekunden vor 8050 Zuschauern geriet fast in den Hintergrund, zumal sie erst kurz zuvor aus China angereist war und mit einem starken Jetlag zu kämpfen hatte. Besonders freute sie sich darüber, dass erstmals ihre „drei Schwestern bei einem Wettkampf live dabei waren“.

Die Zuschauer erlebten trotz mancher Einschränkungen kurzweilige dreieinhalb Stunden – auch wenn nicht alle viel sehen konnten, da die große Anzeigetafel vor dem Stadion auf dem Rasen lag und am vergangenen Mittwoch wegen zu starkem Wind nicht montiert werden konnte. „Der Wind war einfach zu heftig“, bedauerte Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser (55, CDU).

Hinzu kam, dass die Tafel nicht passte, weil der vorgesehene Platz zu klein war und nun die Lampen im Leuchtring versetzt werden müssen – die einzige größere Panne beim Goldenen Oval.

Die Sportler ließen sich davon wenig beeindrucken. Diskus-Olympiasiegerin Valarie Allman (30, USA) zeigte sich nach ihrem Sieg mit 67,84 Metern sehr angetan: „Dresden gefällt mir sehr, ich habe mich in jeder Ecke wohlgefühlt.“

Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (26) stimmte dem zu. Mit 19,67 Metern im vorletzten Versuch sicherte sie sich Rang zwei. Der Sieg ging im letzten Durchgang an die Weltmeisterin Chase Jackson (30, USA) mit 19,73 Metern.

Die Athletin aus Germersheim nahm ihren Wettkampf gelassen: „Ich bin gerade erst in die Saison gestartet, da muss man sich erst einfinden“, erklärte die 26-Jährige. „Das stellt man sich immer leichter vor. Ich bin sehr glücklich, das war meine beste Weite zum Saisonbeginn.“

Außerdem verriet sie: „Wenig bekannt ist, dass Dresden zu meinen Lieblingsstädten in Deutschland zählt. Ich war sehr dankbar, dass wir zentral in der Innenstadt untergebracht waren, und das Stadion selbst ist wunderschön – die Stimmung großartig.“

Das stimmt! Auch wenn nicht alle Plätze besetzt waren, war der Applaus und die Stimmung im Stadion deutlich zu vernehmen. Was vielleicht fehlte, waren absolute Spitzenleistungen.

Der Olympia-Dritte im Stabhochsprung, Emmanouil Karalis (25), konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl der Grieche im März bereits 6,05 Meter übersprungen hatte, reichte es in Dresden nur zu Rang vier mit 5,63 Metern. Den Sieg sicherte sich der US-Amerikaner Chris Nislon mit 5,92 Metern.