Drängen auf höhere Gehälter für Trainer: Francesco Friedrichs Appell
In der Gesellschaft erfolgreicher Sportpersönlichkeiten zeigt sich Sachsens Sportminister Armin Schuster stets in seinem Element. Besonders bei Ehrungen, wie kürzlich für Wintersportler im Landtag, hebt der 62-Jährige hervor, dass es ihm nahezu gelungen ist, die Trainerausbildung an der DHfK in Leipzig neu zu beleben - ein lobenswerter Schritt. Doch die eigentliche Herausforderung liegt woanders: Was nützt exzellent ausgebildeten Trainern ihre Qualifikation, wenn sie aufgrund unzureichender Bezahlung den Beruf nicht ergreifen? Informationen zufolge liegt das Gehalt eines Trainers, der Olympiasieger hervorgebracht hat, bei 2500 Euro netto – weniger als das, was Grundschullehrer verdienen, was dazu führt, dass viele hochqualifizierte Trainer den Beruf wechseln. Ein aktuelles Beispiel ist Andreas Zschocke (30), ehemaliger Bob-Pilot und Coach, der nun ebenfalls in den Schuldienst wechselt, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Der viermalige Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) sieht in Zschockes Entscheidung zwar eine Notwendigkeit für den familiären Zusammenhalt, kritisiert jedoch die mangelnde Entlohnung und Anerkennung von Trainern im Sport. Dies verdeutlicht die schwierige Lage im Trainerberuf, wo oft die Zeit fernab der Familie nicht entsprechend gewürdigt wird.
Sportminister Schusters Ausbildungsinitiativen greifen zu kurz
Der Weltrekordhalter fordert daher ein politisches Umdenken hinsichtlich der Rahmenbedingungen für Trainer. Während er selbst mit dem Gedanken spielt, in den Trainerberuf einzusteigen, verlangt er signifikante Veränderungen. Diese Forderung wird auch von Klaus-Ulrich Mau, dem Vizepräsidenten Leistungssport des LSB, unterstützt, der sich für eine verbesserte finanzielle Anerkennung der Trainer stark macht und die Verantwortung bei der Politik sieht – während Minister Schuster weiter von Olympischen Spielen in Sachsen träumt.