PETA erhebt Anschuldigungen gegen zwei Jockeys nach Galopp-Veranstaltung in Dresden
Dresden - Beim Dresdner Galopp-Renntag am letzten Wochenende im August sind zwei Jockeys ins Visier der Tierrechtsorganisation PETA geraten. Die Organisation hat bei der Staatsanwaltschaft Dresden Strafanzeige gegen sie erstattet.
"Es darf nicht toleriert werden, dass Pferde wöchentlich auf den deutschen Rennbahnen geschlagen und misshandelt werden. Bei Hunden wird Misshandlung nicht toleriert, bei Pferden hingegen scheint dies bei Tierfreunden auf stumme Zustimmung zu stoßen", äußert sich Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.
Was war geschehen? Michaela Musialova hat am 26. August im Endlauf des zweiten Rennens ihren Gaul "Planteur's Whiskey" viermal mit der Peitsche geschlagen. Drei Peitschenhiebe sind von den Rennverbänden erlaubt. Musialova erreichte den zweiten Platz.
Als Strafe wurde die Tschechin von der örtlichen Rennleitung mit 21 Tagen Reitverbot belegt und ihr Preisgeld reduziert.
Jakub Pavlicek hat in der siebten Rennrunde "Oriental Gloria" fünfmal mit der Peitsche getroffen. Er landete auf dem achten und somit letzten Platz. Seine Strafe betrug 56 Tage Rennverbot. Da er kein Preisgeld erhielt, konnte hier keine Reduzierung vorgenommen werden.
PETA meint, die von den Verbänden verhängten Strafen werden von der Reitergemeinschaft mit Herablassung betrachtet
"Die vom Verband verhängten Geld- oder Zeitsanktionen werden oft heruntergespielt, deshalb haben wir Strafanzeige eingereicht. Es ist an der Zeit das Nutzen von Pferden als Sportgeräte komplett zu verbieten", fordert Höffken.
PETA informiert, dass zwischen 2015 und 2019 mindestens 50 Pferde auf deutschen Rennstrecken gestorben sind. Eine Ursache dafür ist unter anderem der Einsatz der Peitsche, welche die Tiere zu übermäßigen Leistungen zwingt.
"Die Peitsche wird in diesen Rennen nicht als 'Berührungs-Hilfe' genutzt, wie die Verbände behaupten. Neben physischen Schmerzen erzeugt die Peitsche auch psychischen Stress. Rennpferde leiden häufig unter einer Art 'Rennbahn-Neurose'; Angst, Scheu oder Panikattacken sind üblich", sagt der ehemalige Tierarzt für Rennpferde und Facharzt für Pferdegesundheit, Dr. Maximilian Pick.
Die Staatsanwaltschaft Dresden wird nun untersuchen, ob es sich um Tierquälerei handelt und entsprechend entscheiden, wie sie mit der Anzeige verfahren wird.