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Chinesischer Tai-Chi-Großmeister zu Gast bei Dresdner Kampfsport-Profi zum Teegenuss

Dresden - Die Kampfsportschule des Dresdners Ronny Schönig (46) kann sich momentan über einen besonderen Gast aus China freuen: Shen Xijing (59), ein in seinem Heimatland renommierter Tai-Chi-Großmeister, ist zu Besuch in seinem privaten Trainingsdomizil in Bannewitz.

"Mein Mentor kommt ursprünglich aus Chenjiagou, dem Heimatdorf des vor Jahrhunderten erfundenen Schattenboxens Taijiquan", erläutert Schönig, während er in traditioneller Sitzweise Tee mit seinem Meister genießt. "Bereits mit 12 Jahren war er Teil der nationalen Tai-Chi-Team und sogar an der choreographischen Gestaltung der ersten Kung-Fu-Filme mit Jackie Chan beteiligt."

Seit 2018 ist Schönig der "Tudi", der ausgewählte Schüler, des Großmeisters. Dabei kann sich Schönig auf Mandarin verständigen, obwohl er betont: "Ich kann mich ausdrücken, die Schriftzeichen kann ich jedoch weder lesen noch schreiben."

Die Aneignung der Sprache ist eine Herausforderung und ebenfalls die Mentalität, die den asiatischen Kampftechniken zugrunde liegt.

"Als Meisterschüler aufgenommen zu sein, ist eine hohe Auszeichnung und symbolisiert auch meine Aufnahme in die Shen-Familie. Trotzdem erfordert es auch viel Arbeit. Denn nun teilt mein Mentor sein Wissen mit mir, um ein tieferes Verständnis zu erlangen - ein Prozess, der Zeit in Anspruch nimmt", gesteht der praktizierende Buddhist Schönig.

Den inneren oftmals stressgefüllten Alltag in seinem "Tao Fit"-Studio harmonisiert mit dem benötigten inneren Frieden zu bekommen, ist eine knifflige Herausforderung. "In einem Kloster, auf einem Berg, nur umgeben von der unberührten Natur, könnte ich mich besser fokussieren", reflektiert Schönig. Selbstexperimente dazu ab 2024 geplant - wenn die nächste Reise nach China stattfindet.