Ausbruch von Überheblichkeit beim aufgebrachten Darts-Talent: „Ihr bezahlt mein Preisgeld“

London – Als Titelverteidiger und großer Favorit scheint Luke Littler (18) eigentlich der Liebling der Zuschauer im Alexandra Palace zu sein. Doch am Montagabend kam es im legendären Londoner Veranstaltungsort zu einem handfesten Konflikt zwischen dem Darts-Star und den Fans.

Im WM-Achtelfinale hatte der Engländer gegen Rob Cross (35) phasenweise leichtes Spiel. Doch wirkte das „Wunderkind“ beim 4:2-Erfolg teilweise abwesend und unkonzentriert – möglicherweise ein Grund für die angespannten Nerven?

Zu Beginn sang Littler noch das Einlauflied seines Gegners mit, stimmte in die Fangesänge ein und richtete immer wieder den Blick ins Publikum. Doch als er bemerkte, dass ein Teil der Zuschauer ihn auspfiff, kochte der Titelverteidiger vor Wut.

„Nach dem ersten Satz war die Stimmung gegen mich. Das Publikum hat gepfiffen und gebuht. Ich musste mich einfach zusammenreißen und weitermachen“, erklärte er nach dem Einzug ins Viertelfinale gegenüber Sport1.

Vorher ereignete sich jedoch eine ungewöhnliche Situation: Während eines Bühneninterviews mit Sky-Moderatorin Emma Paton (31) konnte Littler seine Emotionen nicht zurückhalten.

Er fragte Paton, ob er noch etwas sagen dürfe, bevor er mit deutlicher Ironie loslegte: „Ich möchte nur eines klarstellen: Ihr bezahlt die Eintrittskarten und Ihr sorgt für mein Preisgeld, also danke für mein Geld.“

Mit viel Ärger und sarkastischem Unterton fügte er hinzu: „Danke, dass ihr mich ausgebuht habt.“

Die Szene wurde danach auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem Spiel noch bizarrer. Als die PDC (Professional Darts Corporation) auf wiederholte Nachfragen zum Streit des Abends reagierte, beendete sie die Interviewrunde abrupt.

Obwohl Littler von den Fans wenig Zuneigung erhielt, zeigte sein Gegner nach dem Duell großen Respekt: Er umarmte den jungen Engländer herzlich und flüsterte ihm einige Worte ins Ohr.

Dies war zumindest ein kleiner Lichtblick für den 18-Jährigen an diesem Abend. Gespannt darf man sein, wie das Publikum im Viertelfinale reagieren wird, wenn Littler am Neujahrstag entweder auf Luke Woodhouse (37) oder Krzysztof Ratajski (48) trifft.