Europameister! Blutige Verletzung hält Darts-Talent nicht auf
Dortmund – Entgegen aller Widrigkeiten feierte Gian van Veen (23) am Sonntagabend in Dortmund den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere: Er sicherte sich den Europameister-Titel gegen Luke Humphries (30) – und das trotz einer blutigen Verletzung.
Auf seinem Weg ins Finale, wo er auf die Weltranglistenerste traf, setzte sich der niederländische Darts-Hoffnungsträger im Viertelfinale zunächst gegen Ryan Joyce (40) durch, der zuvor Schindler bezwungen hatte. Dabei zog sich van Veen eine Verletzung zu, wie er nach seinem EM-Sieg im Gespräch mit den Medien verriet.
„Ich benutze einen ziemlich festen Diamond-Griff, aber eine scharfe Kante hat mir in den Finger geschnitten“, erklärte der 23-Jährige. „Schmerzen hatte ich keine, doch das Blut klebte überall an meinem Daumen und Zeigefinger – genau dort, wo ich den Dart halte.“
Besonders im Halbfinale gegen Michael van Gerwen (36) öffnete sich die Wunde immer wieder, was dazu führte, dass die Pfeile ihm aus der Hand rutschten.
„In den ersten fünf Legs habe ich mich nur gequält und gedacht: ‚Wie kann so etwas ausgerechnet in einem Major-Halbfinale passieren?‘“, berichtete der Junioren-Weltmeister von 2024.
Gegen „Mighty Mike“ ließ sich van Veen von der blutigen Einschränkung jedoch nicht beirren und gewann mit 11:9. „Am Ende vergab Michael seine Chancen, und ich nutzte meine.“
Vor dem Finale gegen „Cool Hand Luke“ versuchte der Niederländer, das Blut zu trocknen und die Schmerzen zu verdrängen.
„In den ersten Legs war es noch schwer, besonders bei den Doppeln, aber dann habe ich versucht, nicht daran zu denken – und das hat gut funktioniert“, schilderte der nun jüngste Europameister in der PDC-Historie seinen 11:10-Finalsieg.
Mit diesem Triumph ließ van Veen auch seine Kritiker verstummen, denn bis dato hatte ihm trotz zahlreicher starker Auftritte auf großen Bühnen ein Major-Titel gefehlt.
„Dieses Wochenende war endlich mein Moment. Ich bin überglücklich“, zeigte sich der neue EM-Champion begeistert.