Diese Geste berührt zutiefst: Darts-Profi widmet seinen Sieg seiner verstorbenen Schwester
London (Großbritannien) – Am Montagabend sorgte Ricky Evans (35) im Duell gegen James Wade (42) für eine der größten Überraschungen bei der aktuellen Darts-Weltmeisterschaft. Der sympathische Spaßvogel und Publikumsliebling heizte der Menge im Londoner Ally Pally wie gewohnt ordentlich ein, doch ein Moment rührte nicht nur ihn selbst zu Tränen. „Rapid“ widmete seinen Triumph seiner verstorbenen Schwester.
In einem packenden Zweitrunden-Krimi lieferten sich die beiden Engländer einen fast über die gesamte Distanz spannenden Kampf, bis der 35-Jährige im zehnten Leg des fünften Satzes schließlich seinen Matchdart auf die Doppel-16 versenkte und damit die Weltranglisten-Siebte frühzeitig aus dem Turnier warf.
Direkt danach schaute Evans nach oben, zeigte mit seinen Fingern zum Himmel und verdrückte eine Träne, die er jedoch schnell mit einem Lächeln zu verbergen versuchte.
Diese Geste war weit mehr als nur ein Zeichen der Erleichterung nach dem nervenaufreibenden Match. „Meine Schwester hat diesen entscheidenden Treffer für mich gemacht“, erklärte der sichtlich gerührte Dartspieler im Interview. „Elisha, wir sind noch im Rennen, Mädchen, wir sind noch dabei.“
Seine jüngere Schwester war im Frühjahr dieses Jahres im Alter von nur 31 Jahren nach langwierigen gesundheitlichen Problemen verstorben. Evans verriet später, dass Elisha seit ihren späten Zwanzigern an Bauchspeicheldrüsenproblemen und Diabetes litt.
Bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich „Rapid“ jedoch wieder von seiner humorvollen Seite und konnte sich einen Scherz über seine verstorbene Schwester nicht verkneifen.
„Ich wurde vorhin emotional und meinte, dass meine Schwester den Doppeltreffer für mich gelandet hat. Aber ehrlich gesagt, sie war furchtbar schlecht auf der Doppel-16“, witzelte der Brite mit seinem schnellen Wurfstil. „Sie war ein Tops-Mädchen“, ergänzte er schmunzelnd. Im Darts bezeichnet „Tops“ das Doppel-20-Feld.
Dennoch bleibt die erste WM ohne seine Schwester nicht spurlos an ihm vorbeigegangen: „Normalerweise bin ich selten nervös, aber diesmal war ich ziemlich aufgeregt“, gab Evans zu. „Keine Ahnung warum, aber ich habe es geschafft weiterzukommen. Einfach großartig!“