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Darts-Ikone kritisiert WM-Veranstalter: „Das wäre wirklich schade“

Schottland – Eine deutliche Botschaft vom zweimaligen Weltmeister! Gary Anderson (54) hat im Verlauf seiner Darts-Karriere bereits viel erlebt und scheut sich nicht, offen seine Meinung zu äußern. Auch aktuell lässt der „Flying Scotsman“ keinen Zweifel daran, dass ihm die jüngsten Entwicklungen rund um die WM gar nicht gefallen.

Seit etwa einem Jahr kursieren hartnäckige Spekulationen, dass das jährliche Highlight im Präzisionssport künftig nicht mehr im traditionsreichen Alexandra Palace in London stattfinden könnte. Im Gespräch mit „Online Darts“ machte der 54-Jährige klar, wie er dazu steht.

„Der Ally Pally gehört genauso zur Darts-WM wie Blackpool zum World Matchplay“, betonte der Schotte. „Wenn man den kleinen Hügel hinaufgeht und die kostümierten Fans ankommen sieht, ist das ein unvergleichliches Erlebnis. Es wäre wirklich schade, wenn das verloren ginge.“

Die Verantwortlichen um PDC-Organisator Barry Hearn (77) denken aufgrund der begrenzten Zuschauerzahl von 10.250 Plätzen und der stetig wachsenden Fangemeinde über einen Standortwechsel nach – etwa in die Wüste.

Gleichzeitig fließt immer mehr Geld in die WM, das Preisgeld für den Sieger wird in diesem oder im kommenden Jahr erstmals die Millionengrenze überschreiten. Für Anderson ist das zwar positiv, jedoch hätte er sich eine gerechtere Verteilung der Gelder gewünscht.

„Es ist großartig, dass jemand so viel gewinnen kann, aber ich fände es besser, wenn ein Teil dieses Geldes auch in die frühen Runden investiert würde“, erklärte der erfahrene Spieler.

Die Teilnahme an der Tour ist ohnehin mit hohen Kosten verbunden. Anderson berichtete, dass er für seinen letzten Auftritt in Deutschland allein für Flüge, Unterkunft und Transfers rund 1600 Pfund (etwa 1830 Euro) ausgegeben habe, noch bevor der erste Dart geworfen wurde.

„Das summiert sich sehr schnell“, versicherte der Darts-Veteran.

Trotzdem plant Anderson, zum Abschluss seiner Karriere noch einmal voll anzugreifen, auch wenn er vor Spielen inzwischen nicht mehr vor Aufregung wach liegt.

„Ich genieße das Spiel. Wenn ich gewinne – großartig. Wenn ich verliere, bin ich bald wieder zu Hause bei meinen Kindern“, scherzte Anderson gewohnt entspannt.