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Beschädigte Toiletten, Pyrotechnik und Prügeleien: Polizeibericht nach Sachsenpokal-Derby in Chemnitz

Chemnitz – Nach dem Sachsenpokal-Derby zwischen Chemnitzer FC und FC Erzgebirge Aue in Chemnitz zieht die Polizei Bilanz mehrerer Einsätze, die unter anderem wegen Körperverletzungen und des Einsatzes von Pyrotechnik notwendig wurden.

Gegen 10:35 Uhr fiel den Beamten auf dem Weg zum Stadion in der Straße der Nationen eine etwa 50-köpfige Gruppe, teils vermummter Gästefans auf, woraufhin sie weitere Einsatzkräfte alarmierten.

Kurz darauf gerieten in der Elisenstraße mehrere Dutzend Anhänger beider Lager aneinander. Mithilfe des herbeigerufenen Personals konnten die Konfliktparteien rasch und unter Anwendung unmittelbaren Zwangs voneinander getrennt werden.

Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte die Identifikation von beinahe 130 beteiligten Fans vor. Ein 21-jähriger Fan zog dabei offenbar eine leichte Verletzung davon und wurde ambulant versorgt.

"Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung eingeleitet", teilte die Polizei mit. Zusätzlich sicherten die Beamten zwei verbotene Schlagringe, wofür entsprechende Anzeigen aufgenommen wurden.

Anschließend wurden die Fans in Begleitung sicher zum Stadion weitergeleitet, und die Weiterreise beider Fangruppen verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Während des Spiels wurden insgesamt zehn Straftaten registriert. Unter anderem setzten Heimfans kurz nach Anpfiff sowie in der zweiten Halbzeit mehrere Bengalos und Böller ein, was jeweils zu Anzeigen führte.

Auch die Gäste ließen sich nicht an der Straflosigkeit beteiligen. Im Auswärtsbereich richtete sich der Angriff auf den Sanitärbereich, der erheblich beschädigt wurde. Die Ermittlungen laufen derzeit wegen Sachbeschädigung.

Darüber hinaus kam es zu zwei Fällen von Körperverletzung sowie zu Widerstandshandlungen und Beleidigungen gegenüber Polizeibeamten.

Auch nach Spielende blieb es turbulent. Laut Polizei wurden vier vermummte Heimfans auf einem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in der Planitzwiese beobachtet, wie sie zwei Passanten schlugen, traten und einen von ihnen beraubten.

Ein weiterer offensichtlicher Heimfan zeigte zudem aus einem fahrenden Auto auf einem Discounterparkplatz in der Heinrich-Schütz-Straße den Hitlergruß.

Auf dem Rückweg der Auer-Anhänger zum Hauptbahnhof kam es erneut zu Auseinandersetzungen im Bereich des Thomas-Mann-Platzes. Auch hier blieb es alles andere als friedlich.

Die Einsatzkräfte trennte die Gruppen schließlich mit unmittelbarem Zwang. "Am Hauptbahnhof kam es zudem zu einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte", berichtete die Polizei weiter.

Derzeit wird wegen sieben fußballtypischer Vorfälle strafrechtlich ermittelt – unter anderem wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie wegen zwei Raubdelikten und eines Staatsschutzdeliktes.

Insgesamt waren rund 550 Einsatzkräfte an der Absicherung des Fußballspiels beteiligt.