FCE vs. CFC: Chemnitzer Ortsvorsteher wehren sich gegen Sticker-Flut
Chemnitz – an Ampelmasten, Warnbaken und immer öfter auch direkt auf Verkehrsschildern sind in Chemnitz aufgeklebte Aufkleber allgegenwärtig. Besonders Fußballfans führen die Rangliste der Sticker-Kleber an. Ortsvorsteher sowie Behörden zeigen sich zunehmend genervt.
„Das Problem verschärft sich seit einigen Wochen zunehmend. Dabei werden Sachwerte beschädigt. Wer das einfach hinnimmt, gibt quasi einen Freibrief“, kritisiert Grünas Ortsvorsteher Lutz Neubert (54, FWG). „Man hat an manchen Orten den Eindruck, dass hier regelrechte Revierkämpfe stattfinden.“
Ein Beispiel dafür ist die Kreuzung Chemnitzer/Mittelbacher Straße, wo Ampelmasten mit lila Bändern der Erzgebirge-Aue-Fans umwickelt sind – darüber kleben zahllose Aufkleber der CFC-Anhänger.
An der Stadtgrenze zum Erzgebirgskreis ist der Beginn des Schacht-Reviers an der Pflockenstraße in Mittelbach deutlich in Lila hervorgehoben.
Der Ortsvorsteher von Röhrsdorf hat sogar schon selbst Aufkleber entfernt.
„Wenn auf einem Tempo-30-Schild nicht mehr erkennbar ist, zu welchen Zeiten die Regelung gilt, ist das schlicht ärgerlich“, erklärt Thomas Trost (44, CDU), der beruflich als Leiter des Straßenbetriebsdienstes in Mittelsachsen tätig ist und die langfristigen Folgen der Klebe-Sticker kennt: „Der Klebstoff beschädigt die Beschichtung der Schilder, so dass diese an den betroffenen Stellen nachts nicht mehr reflektieren und ausgetauscht werden müssen, sobald die beschädigte Fläche zu groß ist. Die Kosten dafür können bis zu 100 Euro pro Schild betragen.“
Die Stadt Chemnitz weist darauf hin, dass „in solchen Fällen nicht mehr von einer Ordnungswidrigkeit, sondern von einer Straftat gesprochen werden muss.“