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Europameisterin Schönmaier entfaltet sich in Chemnitz voll und ganz: „Ich lebe meinen Traum“

Chemnitz – „Es fühlt sich an wie ein Film“, gesteht die erst 19-jährige Karina Schönmaier, die seit knapp einer Woche als neues Gesicht der deutschen Turnerinnen gilt.

Mit zwei EM-Goldmedaillen (Mixed, Sprung) sowie Silber mit dem jungen Team hat selbst kaum jemand gerechnet. „Im Moment lebe ich meinen Traum“, berichtet die 19-Jährige.

Im Jahr 2022 verließ die gebürtige Bremerin ihre Heimatstadt und schloss sich der Talentschmiede TuS Chemnitz-Altendorf an.

„Ich wollte schon immer zu den Besten gehören“, erzählte die ehrgeizige Sportlerin einst der „Freien Presse“, doch im Norden kam sie einfach nicht mehr weiter.

Heute ist Schönmaier überzeugt: Alle Anstrengungen haben sich ausgezahlt. Sie zog aus dem Internat aus in ihre eigene Wohnung, lernte früh, den Haushalt zu meistern und entschied sich gegen das Abitur („Die Schule war nie mein Ding“).

Nach ihrem Schulabschluss trat Schönmaier in die Bundeswehr ein. Als Sportsoldatin kann sie sich vollständig auf das Turnen konzentrieren. „Bei der TuS Altendorf habe ich die besten Trainer und bin sehr dankbar dafür“, betont Schönmaier, die in Chemnitz von Tatjana Bachmayer und Anatol Ashurkov betreut wird.

Ihr Dank gilt auch dem Team nach der eindrucksvollen Woche bei der Heim-EM in Leipzig: „Ich habe so viele Menschen an meiner Seite, die mich unterstützen. Diese Medaille haben wir gemeinsam erreicht.“

Ein Edelmetall bei den Olympischen Spielen ist das große Ziel der Wahl-Chemnitzerin. 2024 war sie als Ersatzturnerin bei den Spielen in Paris dabei: „Die Atmosphäre war großartig, aber ich hätte lieber selbst geturnt.“ Bleibt sie verletzungsfrei, hat sie gute Chancen, 2028 in Los Angeles an den Start zu gehen.