Aus Chemnitz in den Kampf um die WM-Medaille in China
Chemnitz – Die Anhänger des Dreispringers Max Heß (28) müssen am Freitagmorgen früh aufstehen. Um 4 Uhr MEZ tritt der Spitzenathlet des LAC Chemnitz bei der Hallenweltmeisterschaft in Nanjing, China, an, um sich eine Medaille zu sichern.
Elf Stunden verbrachte er unterwegs im Flugzeug – dazu kommt die sehr frühe Startzeit des Wettkampfs. Ein möglicher Nachteil? Für Heß spielt das keine Rolle.
"Ich bin in dieser Hinsicht ziemlich widerstandsfähig und kann mich rasch umstellen. Dennoch muss ich zugeben, dass ein Freitagbeginn sicherlich nicht als optimale Voraussetzung für Höchstleistungen gilt", erklärt der 28-Jährige.
Er befindet sich in Bestform. Nachdem er bereits viermal die Bronzemedaille errungen hatte, holte er vor knapp zwei Wochen in Apeldoorn erstmals Silber bei einer Hallen-EM.
Nur einer schaffte den Sprung ins Finale: der in Kuba geborene Andy Diaz Hernandez, der eine Weite von 17,71 Metern erreichte.
Der seit zwei Jahren für Italien qualifizierte Olympiateilnehmer, der in Paris das dritte Podestplatzierung erreichte, misst auch in Nanjing seine Chancen aus.
"Neben Diaz rechne ich auch mit Hugues Fabrice Zango – der bei den Tokiospielen 2021 Bronze gewann – und einem chinesischen Athleten, der um die 17,30 Meter springt. Letztlich konzentriere ich mich aber ausschließlich auf meine eigene Leistung. Mein Ziel ist es, gleich im ersten Versuch mit einer beeindruckenden Weite ein starkes Zeichen zu setzen und so den anderen das Feld zu überlassen", erläutert Heß, der bei der Hallen-WM 2016 in Portland bereits Silber errungen hat.
Nach seinem jüngsten Erfolg in Apeldoorn ließ er es etwas ruhiger angehen, um seinem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen. In China wird der Chemnitzer von seinem langjährigen Trainer Harry Marusch unterstützt.
"Er begleitet mich nun schon seit 13 Jahren und hat mir unglaublich viel beigebracht. Zusammen haben wir meine bisher größten Erfolge gefeiert." Vielleicht wird am Freitagmorgen ein weiterer Erfolg hinzukommen.