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Ex-Schwimm-Profi aus Chemnitz erzählt vom Krebs-Albtraum: "Das bereue ich heute sehr"

Chemnitz - Im Jahr 2020 erhielt der ehemalige Rückenschwimmer Stev Theloke (45) aus Chemnitz die Diagnose Weichgewebesarkrom im rechten Oberschenkel. Jetzt geht er mit seiner Krebserkrankung an die Öffentlichkeit, um andere Menschen zu motivieren und auf die Wichtigkeit der Vorsorge hinzuweisen.

Schon viele Monate zuvor hatte Theloke Veränderungen an seinem rechten Bein bemerkt, berichtet er in einem Gespräch mit der Freien Presse: "Mir war klar, dass die Beschwerden diesmal keine sportmedizinischen Ursachen haben könnten."

Mittlerweile ist ihm bewusst, dass das Geschwür seit bereits 20 Jahren in seinem Bein wuchs und der Umfang einer Getränkedose erreicht hatte. Der Tumor wurde jedoch so von seiner Muskulatur verdeckt, dass er von außen nicht zu erkennen war.

Zum Zeitpunkt der Diagnose lag das Sarkom laut Tehloke so nahe an der Beinarterie, dass Begriffe wie Amputation ins Spiel kamen.

Zum Glück konnte es entfernt werden, doch die Zeit bis dahin beschreibt er als furchtbar: "Es gab nur die Krankheit. Es gab meine Unsicherheit. Es gab Ängste, Verzweiflung. Ich war während dieser Zeit nicht einfach zu ertragen."

Der Olympiamedaillengewinner von 2000 betont, dass ihm seine Erfahrung als Sportler in dieser schweren Zeit geholfen hat: "Man gibt nicht auf, man beißt die Zähne zusammen und man kämpft, das kannte ich nie anders."

Theloke fordert mehr Bewusstsein für Krebshilfe-Initiativen und Prävention

Auch heute noch leidet der 45-Jährige unter bestimmten Einschränkungen, doch das hindert ihn nicht daran, sich sportlichen Herausforderungen zu stellen. Zurzeit trainiert er intensiv für die deutschen Masters-Meisterschaften in Hannover. "Es ist mein Ziel, dort neue Rekorde aufzustellen – im Idealfall sogar einen Weltrekord in meiner Altersklasse."

Er denkt nicht ständig an die Krankheit oder mögliche Konsequenzen. Sein Anliegen ist es jedoch, seine Mitmenschen für regelmäßige Vorsorge und das Thema Gesundheit zu sensibilisieren: "Ich hoffe auch, bei Meisterschaften und Golfturnieren in Zukunft mehr Aufmerksamkeit auf Initiativen zur Krebshilfe und Prävention lenken zu können."

Was sagt die Prognose? "Wenn der Krebs nach fünf Jahren nicht zurückkehrt, gelte man als geheilt. Das wäre bei mir 2025 der Fall", so der 45-Jährige.