Fast ein Jahrzehnt nach Fertigstellung: Schiedsverfahren im Millionenstreit um das CFC-Stadion
Chemnitz – Rund zehn Jahre nach der Fertigstellung des CFC-Stadions an der Gellertstraße verursacht das Bauprojekt der Stadt Chemnitz erneut erhebliche Kosten. Im Mittelpunkt stehen Baukosten in Millionenhöhe.
Ein Schiedsspruch sieht vor, dass weitere 1,6 Millionen Euro an den ehemaligen Bauträger gezahlt werden müssen, hinzu kommen 200.000 Euro an Verfahrenskosten. Die Stadträte sollen im November darüber beraten, ob die Zahlung erfolgt oder der Streit fortgesetzt wird.
Ursprünglich hatte der Stadtrat für die umfassende Sanierung von 2014 bis 2016 eine maximale Summe von 25 Millionen Euro vorgesehen. Am Ende beliefen sich die Gesamtkosten jedoch auf fast 34 Millionen Euro – etwa 29 Millionen Euro davon erkannte die Stadt als berechtigt an.
Das beauftragte Bauunternehmen führte die Mehrkosten auf nachträgliche Zusatzwünsche zurück, die Verzögerungen und zusätzliche Ausgaben verursacht hätten: Insgesamt wurden sieben Nachträge für zusätzliche Leistungen eingereicht, darunter die Erweiterung des Businessclubs sowie die Aufwertung des Parkplatzes.
Ein während der Bauphase eingesetzter Schiedsrichter hat nun sein Urteil gefällt: „Dieses Urteil reduziert die ursprüngliche Abschlussrechnung zugunsten der Stadt Chemnitz um ungefähr 3,5 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro“, heißt es in der Beschlussvorlage des Baudezernats, das weiterhin auf eine juristische Senkung der Summe hofft.
Dennoch müssen im städtischen Haushalt zunächst insgesamt 1,8 Millionen Euro bereitgestellt werden. Diese Mittel sollen vornehmlich durch eingesparte Kosten infolge des beschlossenen Personalabbaus in der Verwaltung aufgebracht werden.