Die Verwandlung einer Boxerin nach ihrem Kampf
Wien, Österreich - Ein zerstörter Traum vom Championstitel, ein entstelltes Antlitz und zusätzlich noch Probleme beim Heimflug: Für die schwedische Boxerin Mikaela Laurén (48) lief es in den letzten Tagen alles andere als rund. Am Samstag musste sie sich im Kampf um den WBF-Weltmeistertitel im Weltergewicht der 15 Jahre jüngeren Michaela Kotaskova aus Tschechien nach Punkten geschlagen geben. Über die gesamte Dauer der zehn Runden wurde Laurén von ihrer Gegnerin dominiert und erlitt dabei schwere Verletzungen.
In einem Interview mit der nationalen Boulevardzeitung Aftonbladet ließ sie die Geschehnisse Revue passieren und sprach dabei hauptsächlich über die gesundheitlichen Auswirkungen ihres Kampfes in Wien sowie über Schwierigkeiten auf der Rückreise. "Ich hatte zahlreiche innere Blutungen und litt unter einem Sinkhämatom, was dazu führte, dass das Blut in die Augenbereiche sank und diese komplett blockierte", so Laurén, die angab, ihre Augen für 30 Stunden nicht öffnen zu können.
Die Heimreise gestaltete sich für Laurén wie ein Albtraum, da sie die ganze Zeit über auf Unterstützung angewiesen war: "Ich war effektiv blind. Eine furchtbare Schwellung erfasste mein Gesicht vom Stirnbereich bis über die Augen, wo das Blut sich sammelte. Mein Trainer musste mich die ganze Reise über begleiten."
Von Wien nach Frankfurt: Eine Reise voller Hindernisse für Mikaela Laurén
Der Flug sollte mit einem Zwischenstopp in Zürich nach Frankfurt am Main gehen, bevor es weiter nach Schweden ging. Doch bereits vor dem ersten Abflug hatte Laurén mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da das Flugpersonal sie aufgrund der Schwellungen im Gesicht zunächst nicht an Bord lassen wollte.
Letztendlich wurde sie ins Krankenhaus geschickt, wo ihr die Rückreise erlaubt wurde. Doch die Herausforderungen hörten damit nicht auf. In Frankfurt angekommen, gab es im nächsten Flugzeug keinen freien Sitzplatz, was zu einer weiteren Verzögerung von über drei Stunden führte. Nach insgesamt 22 Stunden erreichte Laurén schließlich ihre Heimat.