Hannig bezwingt Dzemski und erringt in Chemnitz den Europameistertitel!

In Chemnitz kochte die Stimmung, während Nick Hannig (38) im Ring für Furore sorgte. In einer spannungsgeladenen Nacht zum Sonntag setzte sich der 38-jährige Berliner gegen alle Widerstände durch und sicherte sich im vollbesetzten Chemnitzer Kraftverkehr den WBO-Europameistertitel.

Während der achten Runde brachte er Tom Dzemski mit einer Serie von Schlägen zu Fall. Der 27-jährige Halbschwergewichtler aus Görzig rappelte sich zwar wieder auf, konnte den zahlreichen harten Treffern jedoch nicht standhalten. Als Dzemski erneut schwer getroffen wurde, beendete der Ringrichter den Kampf zu dessen Bestürzung vorzeitig. Hannig feierte seinen Sieg ausgelassen mit seinen vielen angereisten Fans unter den 1900 Zuschauern.

"Die Treffer auf die Leber in Runde drei und vier waren für Tom ziemlich unangenehm. Danach hab ich etwas zurückgesteckt, weil ich wusste, ich kann zwölf Runden gehen. Als er in der achten Runde ins Wanken geriet, habe ich nicht nachgelassen und bewiesen, dass ich hier der Mann bin", erklärte Hannig.

Die zweite Niederlage für Dzemski in Chemnitz

Für Dzemski, der nebenbei eine Ausbildung zum Polizeikommissar macht und seit anderthalb Jahren dabei ist, war es der zweite K.O. in Chemnitz. Bereits im April 2023 musste er sich Daniel Blenda Dos Santos aus Frankreich geschlagen geben.

"Bleib nicht in der Ecke", war der Rat von Vater und Trainer Dirk Dzemski vor der achten Runde. Doch Tom Dzemski folgte diesem Rat nicht. Hannig, der älter und neun Zentimeter kleiner ist, drängte seinen Gegner in die Ecke, wo dieser den starken Schlägen nicht ausweichen konnte und nach 45 Sekunden zu Boden ging.

"Mir war klar, dass seine Vorbereitung durch die gleichzeitige Ausbildung nicht optimal war. Ich habe diese Phase selbst hinter mir und war mir sicher, dass er die Intensität über zehn Runden nicht durchstehen würde", sagte der frisch gekürte Europameister, der seine Karriere im Profiboxen erst mit 31 Jahren begann.

"Jetzt stehe ich an der Spitze. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich bin überglücklich, diesen Titel hier in dieser fantastischen Halle errungen zu haben", unterstrich Hannig.