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Plötzlich stürzt der Zaun ein – Biathlon-Weltmeisterin muss herabfallenden Anhängern ausweichen

Lenzerheide (Schweiz) – Mit knapper Vorbeikommensgefahr am großen Desaster gelang es den französischen Biathlon-Damen am Samstag in Lenzerheide, das Staffel-Gold bei der WM souverän an sich zu reißen. Für die herausragende Julia Simon (28) hätte der Erfolg allerdings auch ein tragisches Ende nehmen können.

In der Schlussetappe brach unvermittelt ein Zaun zusammen, wodurch mehrere Zuschauer plötzlich auf die Rennstrecke gestürzt wurden.

Die nun zehnfache Weltmeisterin befand sich gerade dabei, mit den Zuschauern am Rand zu jubeln, als sie blitzschnell reagieren und ausweichen musste.

"Ich habe einfach ein High Five gegeben, und dann ist die Fahne heruntergefallen", schilderte die 28-Jährige den Vorfall gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK. "Ohne groß nachzudenken, bin ich über die Fahne gefahren und habe meine Runde fortgesetzt."

Ihr Manöver brachte sie kurz ins Straucheln, doch letztlich verlief alles glimpflich. Fast wäre sie mit den herabfallenden Fans kollidiert, weshalb sowohl ihre Teamkolleginnen als auch die Fachleute die Situation kritischer beäugten.

"Gelbe Karte an den Veranstalter – das hätte fatale Folgen haben können", kommentierte NRK-Experte und ehemalige Skilangläufer Torgeir Bjørn (60).

WM-Direktor plant Sicherheitsverbesserungen bei der Biathlon-WM

"Der Zaun wirkte von Anfang an alles andere als stabil. Wir hatten pures Glück, dass alles gut ausging", meinte Hanna Öberg (29), die zusammen mit den schwedischen Athletinnen den dritten Platz erringen konnte.

Silbermedaillengewinnerin Ingrid Landmark Tandrevold (28) aus Norwegen verfolgte den Vorfall auf der großen Leinwand: "Es ist eigentlich grandios, die finale Runde fahren und dabei jede einzelne Person im Publikum begrüßen zu können", erläuterte die 28-Jährige.

"Wenn die Zuschauer so aufgedreht wären, dass sie die Absperrung umkippen, hätte es natürlich auch katastrophal enden können. Zum Glück verlief es am Ende gut", ergänzte die Gesamtweltcup-Dritte von 2024.

WM-Direktor Jürg Capol (59) versicherte anschließend, dass bei dem Vorfall niemand verletzt wurde. Gleichzeitig kündigte er an, das Sicherheitskonzept gründlich zu überprüfen: "Die Sicherheit rund um die Strecke muss verbessert werden. Wir nehmen das unmittelbar nach dem Wettkampf in Angriff."