Nach Prügelvorfall bei der Biathlon-WM: Nationaltrainer legt Rücktritt ein!
Riga (Lettland) – Ein schockierender Zwischenfall soll während der Biathlon-WM stattgefunden haben: Der lettische Spitzensportler Andrejs Rastorgujevs (36) wirft seinem Trainer Ilmars Bricis (54) körperliche Gewalt vor. Infolge des Eklats hat Bricis nun seinen Rücktritt als Nationaltrainer erklärt.
Wie der lettische Biathlonverband LBF mitteilte, gibt der 54-Jährige alle ihn betreffenden Ämter auf.
Laut dem Nachrichtenportal LSM verließ Bricis am vergangenen Mittwoch die Junioren-WM, zu der er unmittelbar nach der Weltmeisterschaft in Lenzerheide angereist war, und übergab sämtliche Aufgaben an seine bisherigen Kollegen.
Der Rücktritt des Letten folgt auf den Beginn einer Untersuchung des nationalen Verbands, der den Vorfall nach Anhörung aller beteiligten Parteien aufklären möchte.
Rastorgujevs schilderte im lettischen Fernsehen am Montag, dass der Trainer ihn im Zuge eines Streits über vermeintlich gestohlene Skier attackiert habe, dabei seinen Finger gebrochen und Verletzungen an Nase sowie Schulter verursacht habe.
Bricis räumte zwar ein, dass es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei, bestritt jedoch, den 36-Jährigen verletzt zu haben.
Seine Ehefrau, die lettische Top-Biathletin Baiba Bendika (33), betonte zudem, dass ihr Mann in dieser Situation so handeln musste, um ihren gemeinsamen Sohn vor dem psychisch labilen Rastorgujevs zu schützen.
Biathlon: Saison für Andrejs Rastorgujevs vorzeitig beendet
Wie es kurzfristig im lettischen Biathlon weitergehen wird, ist noch unklar.
Der LBF betonte, dass man mit allen Konfliktparteien an einer Lösung arbeite, um „die weitere Teilnahme des lettischen Biathlon-Teams bei Wettkämpfen auf allen Ebenen in der laufenden und der kommenden Saison zu gewährleisten”.
Für Rastorgujevs, der bereits erklärt hatte, nicht mehr Teil der Nationalmannschaft sein zu wollen, solange Bricis als Trainer tätig ist, gilt diese Regelung zunächst nicht. Aufgrund gesundheitlicher Probleme verpasst der Vizeweltmeister vom Vorjahr im Massenstart den Rest der Saison.
Allen Angaben zufolge bleibt Bendika laut LSM trotz des Ausscheidens ihres Mannes als Nationaltrainer zunächst im Team. Ob die 33-Jährige jedoch in der kommenden Saison wieder gemeinsam mit Rastorgujevs beispielsweise bei Staffelwettkämpfen antreten wird, ist momentan eher fraglich.