Tragischer Verlust eines Biathlon-Stars: Neues Detail zur Höhentrainingsmaske enthüllt
Lavazè-Joch (Italien) – Der unerwartete Tod des Biathlon-Talents Sivert Guttorm Bakken (†27) sorgt weiterhin für große Betroffenheit. Nun gelangt ein bislang unbekanntes Detail über die Höhentrainingsmaske, die der Norweger bei seinem Tod trug, an die Öffentlichkeit: Diese soll auf eine Höhe von 7000 Metern eingestellt gewesen sein.
Das berichtet das norwegische Nachrichtenportal VG unter Berufung auf mehrere unabhängige Quellen.
Bakken wurde am Morgen des 23. Dezember in seinem Höhentrainingslager im italienischen Lavazè tot aufgefunden – nur zwei Tage, nachdem er zuletzt bei einem Weltcup-Rennen gestartet war. Er trug dabei eine Maske zur Simulation von Höhenbedingungen.
Die Maske reduziert durch die Regulierung des Sauerstoffanteils im eingeatmeten Luftgemisch die verfügbare Sauerstoffmenge, sodass der Körper glaubt, sich in großer Höhe zu befinden. Dies führt zu einer verstärkten Produktion roter Blutkörperchen, was dem Sportler später zugutekommt – ähnlich wie beim tatsächlichen Aufenthalt in einem Höhentrainingslager. Allerdings enthält die Luft auf 7000 Metern nahezu keinen Sauerstoff mehr.
Unklar ist bislang, ob Bakken die Maske selbst auf diese extreme Höhe eingestellt hat und ob die Einstellung zum Zeitpunkt seines Todes tatsächlich bereits auf 7000 Meter stand.
Die italienischen Ermittlungsbehörden untersuchen den Fall derzeit. Laut VG zählen zu den möglichen Szenarien unter anderem eine Fehlfunktion der Maske oder dass bei einem Rettungsversuch versehentlich die Einstellung verändert wurde.
Solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind, bleibt die genaue Ursache für das Ableben des Biathleten offen.
Unabhängig davon, ob die Maske eine Rolle bei Bakken’s Tod gespielt hat, rät Olympiatoppen – die Organisation zur Förderung norwegischer Spitzensportler – derzeit allen Athleten vom Gebrauch solcher Geräte ab.
Obwohl die Maske nicht zur regulären Trainingsausstattung der norwegischen Biathleten gehört, sei bekannt, dass einige Sportler sie eigenhändig angeschafft hätten, teilte Olympiatoppen gegenüber dem Sender NRK mit.
„Am Heiligabend haben wir alle unsere Athleten darüber informiert, dass die Nutzung von simulierten Höhenbedingungen bis auf Weiteres sofort ausgesetzt werden soll“, erklärte die Organisation. Derzeit liege der Fokus darauf, die Familie und die Teamkameraden von Bakken bestmöglich zu unterstützen.