Biathlon-Überflieger erneut am Drücker: Johannes Thingnes Bø holt seinen 22. WM-Titel
Lenzerheide (Schweiz) – Norwegens Biathlon-Star Johannes Thingnes Bø (31) bleibt unangefochten der Beste in seinem Fach. Am Sonntag errang er in Lenzerheide seinen 22. Weltmeistertitel, indem er zunächst im Sprint triumphierte und anschließend auch in der Verfolgung den Sieg feierte.
Bemerkenswert ist, dass der Überflieger der Biathlon-Szene sich trotz zweier Strafrunden einen Start-Ziel-Sieg sichern konnte.
Hinter Bø entzündete sich ein hitziger Kampf um die Medaillen für Silber und Bronze. Letztlich sicherte sich der US-Amerikaner Campbell Wright, der bereits im Sprint auf Platz zwei landete, erneut den zweiten Rang, während der Franzose Éric Perrot den dritten Platz erreichte.
Für den Deutschen Philipp Horn gab es in dieser Verfolgung nur einen einzigen Lichtblick. Der nach dem Sprint sichtlich angeschlagene Athlet startete als 44. und arbeitete sich mit nur einem Schießfehler in insgesamt vier Läufen bis zum 17. Rang hoch. Zudem erzielte er mit der siebtschnellsten Zeit des Tages einen erfreulichen Erfolg, der ihm sicher gut tut.
"So macht Biathlon wirklich Freude, wenn man entspannt in den Gruppen läuft, Lücken schließen kann und am Schießstand alles klappt. Dann ist Biathlon eine herrliche Sportart. Im Vergleich zu gestern bin ich ein völlig anderer Sportler", erklärte Horn gegenüber dem ZDF.
Verfolgung bei der Biathlon-WM: Außer Philipp Horn enttäuschten die anderen deutschen Athleten
Für die übrigen drei deutschen Athleten verlief der Wettkampf jedoch enttäuschend. Der sonst so zuverlässige Justus Strelow unterlief drei Fehler, verlor damit einen Rang gegenüber dem Sprint und landete am Ende auf Rang 31.
Philipp Nawrath, der als erster Deutscher ins Rennen startete und Platz 18 erreichte, kassierte insgesamt sieben Fehlschüsse und rutschte auf den 44. Platz ab. Danilo Riethmüller verfehlte achtmal das Ziel und belegte am Schluss Rang 50.
Sportdirektor Felix Bitterling (47) resümierte den Tag: "Vielleicht hilft Franziska Preuß‘ Champagner – man sagt ja, dass Zielwasser nützlich sei. Ich freue mich sehr für Philipp Horn, aber bei den anderen müssen wir alle gemeinsam noch an unserer Performance feilen. Justus war mittelmäßig und ist nicht richtig nach vorne gekommen. Bei Philipp und Danilo – was die Fehlerzahl angeht – haben wir bereits eine umfassende Analyse durchgeführt."
Zum Schluss hatte er angesichts der starken Leistungen der Frauen und der eher enttäuschenden Resultate der Männer noch einen augenzwinkernden Vorschlag: "Wir stecken die Franzi und die Jungs in einen Raum, sperren sie ein und sehen, was dabei herauskommt", lachte Bitterling.
Am Dienstag wird das Dameneinzel fortgeführt, während am Mittwoch das Männereinzel auf dem Programm steht.
Erstmeldung um 15.39 Uhr, aktualisiert um 15.57 Uhr.