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„Kann mich wieder in Rage bringen“: So reagiert die deutsche Biathlon-Legende auf Hasskommentare

Lenzerheide (Schweiz) – Der Hass im Internet wächst zunehmend – auch im Sport. Dies berichtete die norwegische Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold (28) nach einem missglückten Staffellauf, als sie von extrem negativen Nachrichten erfuhr – etwas, das für die deutschen Weltmeister Arnd Peiffer (37) und Erik Lesser (36) völlig inakzeptabel ist.

Peiffer erläuterte im Podcast Das Biathlon-Doppelzimmer: „Es betrübt mich, dass es Menschen gibt, die derart handeln.“

Bei ihrem ersten Wettkampf der WM in der Mixed-Staffel machte Tandrevold in beiden Schießeinlagen Fehler und erhielt Strafrunden. Trotz der beeindruckenden Aufholjagd von Johannes Thingnes Bø (31) reichte es nicht mehr, um auf das Podium zu kommen.

Die Situation veranlasste Nutzer in den sozialen Medien dazu, hasserfüllte Kommentare zu posten, vor allem angesichts der ohnehin schon verzerrten TV-Aufnahmen von Tandrevold. Einen dieser Kommentare teilte sie in ihrer Instagram-Story.

Dort wurde geschrieben: „Ich wünsche dir alles Übel dieser Welt, du hässliche, dreckige H***“, gefolgt von dem Wunsch, Tandrevold solle den Rest ihres Lebens für ihr heutiges Handeln büßen.

Peiffer zeigte Mitgefühl: „Ich hatte wirklich Mitleid mit Ingrid – sie hat in dieser Saison schon genug durchgemacht“, wobei er auch auf die Herzprobleme und die anschließende Operation der 28-Jährigen anspielte, und verurteilte den zunehmenden Hass im Netz heftig.

Biathlon: Arnd Peiffer kritisiert den Tonfall in den sozialen Medien

Peiffer erklärte gegenüber Lesser: „Das Traurige daran ist, dass viele sagen, ’das ist normal, wenn du im Rampenlicht stehst‘.“

Er drückte den Wunsch aus, dass es eine Plattform geben sollte, auf der beleidigende Nutzer einfach blockiert werden können – ein Trend, der sich bei den aktuellen sozialen Netzwerken eher in die entgegengesetzte Richtung entwickelt.

„Stattdessen erleben wir, wie Kontrolle über Inhalte und Faktenchecks weiterhin abgebaut werden“, kommentierte der Olympiasieger von 2018 in seinem Unmut.

Peiffer fügte hinzu: „Meta behauptet nicht etwa, ‚wir arbeiten daran und verbessern uns‘, sondern sie reduzieren diese Maßnahmen weiter. Wir fordern ja Meinungsfreiheit, aber das hat nichts mit dieser Art von Beleidigungen zu tun – da könnte ich mich schon wieder in Rage bringen.“

Lesser ergänzt: „Ich verstehe nicht, wie es da schiefgehen konnte.“ Auch er habe den Eindruck, dass solche Nachrichten immer häufiger auftreten.

Die beiden ARD-Experten wollten mit ihrer eigenen Geste gegenzusteuern – sie schickten „ein paar Empathieherzchen an Ingrid“.