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Neue Regelungen im Biathlon mit Start der Wintersaison - Superstars sind nicht erfreut

Im kommenden Winter treten im Biathlon signifikante Regeländerungen in Kraft, beginnend mit dem Saisonauftakt am 30. November. Jedoch stoßen nicht alle Neuerungen auf Zustimmung bei den prominenten Athleten der Disziplin, insbesondere eine spezifische Anpassung verursacht Unmut unter den Sportlern!

In Lenzerheide, Schweiz, kamen bereits im Juli die Verantwortlichen des Biathlon-Weltverbands IBU zusammen, um neue Regelvorschläge zu diskutieren.

Laut dem norwegischen Sender NRK, der Einblick in die IBU-Dokumente hatte, ist eine der geplanten Änderungen ein neues Startsystem. Dieses sieht vor, dass die Top 15 des Weltcups nicht länger ihre Startgruppe wählen können, sondern automatisch der dritten Gruppe zugeteilt werden.

Das Ziel dahinter ist, die Spannung für die Fernsehzuschauer bis zuletzt aufrechtzuerhalten, da bisher die führenden Athleten oft die erste Startgruppe wählten, um von besseren Wetterbedingungen zu profitieren.

Die Änderung stößt bei den Stars auf wenig Gegenliebe. So fand bereits ein Treffen zwischen der norwegischen Biathlon-Nationalmannschaft und Vertretern der IBU statt, bei dem unter anderem Vetle Sjåstad Christiansen seine Ablehnung gegenüber der neuen Regelung deutlich machte.

"Sollten im Leistungssport nicht die besten Athleten auch die besten Startbedingungen erhalten?", hinterfragte der Athlet im Gespräch mit NRK, betonend, dass im Spitzensport das Ausschöpfen des maximalen Potenzials und das Präsentieren der Bestleistung im Wettkampf im Vordergrund stehen sollte.

Widerstand gegen das neue Startsystem: Unterstützung für Norweger auch aus Deutschland

Christiansen kritisierte die Neuerung auch aus der Perspektive eines Fernsehzuschauers und bemängelte, dass Zuschauer möglicherweise nicht warten würden, bis die Spitzenathleten mit höheren Startnummern antreten. Zudem würden die Top-Athleten weniger Zeit für Interviews haben.

Die norwegischen Athleten stehen mit ihrem Protest allerdings nicht alleine da: Unterstützung gibt es aus Frankreich, Deutschland und Schweden. Eine Unterschriftenaktion unter den Sportlern wurde ebenfalls initiiert, um die Regeländerung zu stoppen.

Die IBU zeigt sich von den Protesten der Spitzenathleten unbeeindruckt und ist zuversichtlich, die neue Startgruppenregelung durchzusetzen.

IBU plant weitere Änderungen

Weitere vorgeschlagene Neuerungen umfassen unter anderem eine Überarbeitung des Punktesystems, um den Plätzen vier bis zehn mehr Punkte zuzusprechen, sowie die Ersetzung der U25-Wertung durch eine U23-Wertung. Ebenfalls geplant ist die Einführung einer Auszeichnung für den besten Athleten eines Verfolgungsrennens und die regelmäßige Aufnahme des verkürzten Einzels in den Weltcup-Kalender.