Biathlon-Ikone verärgert über Nawraths Ex-Freundin: „Es ist peinlich, Norweger zu sein“
Hochfilzen (Österreich) – Nach dem enttäuschenden Auftritt in Östersund meldeten sich die norwegischen Biathlon-Damen am Samstag mit dem zweiten Platz im Staffelwettkampf in Hochfilzen eindrucksvoll zurück. Dennoch hatte eine wahre Legende des Sports Kritik zu üben – und formulierte klare Worte.
„Es ist mir fast unangenehm, Norweger zu sein“, äußerte sich niemand Geringerer als der achtfache Olympiasieger Ole Einar Bjørndalen (51) während der Übertragung beim norwegischen Sender TV2.
Der Anlass für diese deutliche Kritik war Karoline Knotten (30), die als Mitglied der Staffel in Österreich maßgeblich zum starken Abschneiden beitrug, aber bereits im April aus dem Nationalkader ausgeschlossen wurde.
„Dass eine so talentierte Biathletin aus dem Nationalteam fliegt und während einer Olympia-Saison keinerlei Unterstützung erhält, ist alarmierend und ein Armutszeugnis für den norwegischen Verband“, schimpfte der 51-Jährige weiter.
Die ehemalige Partnerin des deutschen Biathlon-Stars Philipp Nawrath (32) zeigte sich von ihrer Ausbootung im Frühjahr, obwohl sie in der Vorsaison die zweitbeste Norwegerin war, überrascht und enttäuscht. Der Verband begründete die Entscheidung offiziell mit Differenzen bei der Planung der Saisonvorbereitung.
„Sie muss alles eigenständig organisieren – jedes Training, jeden Wettkampf, jeden Flug. Sie benötigte einen neuen Trainer und einen Schießcoach“, kritisierte Bjørndalen den Umgang mit Knotten scharf. „Das trifft mich persönlich und ist mir peinlich.“
Norwegens Sportdirektor Per Arne Botnan reagierte prompt auf die harsche Kritik und verteidigte den Schritt: „Welche Worte er wählt, ist seine persönliche Verantwortung. Wir haben damals die Entscheidung getroffen und sind bis heute überzeugt, dass sie für die Führung und den Aufbau unseres Teams richtig war.“
Man habe Knotten auch weiterhin unterstützt, obwohl sie nicht mehr zum Team gehöre. Sollten Bjørndalen dies nicht bemerkt haben, dann habe er „nicht aufgepasst“, so Botnan.
Knotten selbst sieht die Lage anscheinend anders. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich Ole Einar voll zustimme“, erklärte die 30-Jährige gegenüber dem Rundfunksender NRK.
„In Bezug auf Ausrüstung und medizinische Betreuung erhielt ich zwar Unterstützung, aber bei den Höhentrainings war ich praktisch auf mich allein gestellt. Hilfe gab es nur, wenn ich mich bei Problemen meldete“, berichtete die Biathletin.