Biathlon-Profis offenbaren heftigen Streit im Team: „Es war schrecklich“

Norwegen – Im norwegischen Biathlon gab es mächtig Ärger! Kurz vor dem Ende der vergangenen Saison äußerte sich Vetle Sjåstad Christiansen (32) öffentlich kritisch gegenüber seinem eigenen Verband, da er mit einer Personalentscheidung nicht einverstanden war. Hinter den Kulissen tobte der Konflikt noch intensiver, wie er jetzt preisgab.

Als der Norweger sich im März lautstark darüber beschwerte, dass er nicht für die Wettkämpfe in Pokljuka (Slowenien) nominiert wurde, richtete sich seine Kritik auch indirekt gegen eine bestimmte Person, deren Platz er gerne eingenommen hätte: Johannes Dale-Skjevdal (27), der über den gesamten Winter im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie, herausragende Leistungen zeigte.

Dale-Skjevdal, mit dem Christiansen eigentlich gut befreundet ist und sogar ein gemeinsames Unternehmen führt, fühlte sich dadurch tief verletzt – wie ein Stich in den Rücken.

„Es war furchtbar“, gestand der baldige Vater im Interview mit dem Dagbladet und erläuterte zudem, wie er mit der Situation umging: „Ich habe ihm gesagt, dass das nicht nötig gewesen wäre. Man darf ja anderer Meinung sein, aber ich fand es unangebracht, es so offen zu äußern.“

Besonders da sie viel Zeit miteinander verbringen, empfand Dale-Skjevdal Christiansens öffentlichen Vorwurf als sehr belastend: „Wir stecken in einer Blase fest, und wenn solche Spannungen ihren Höhepunkt erreichen, fühlt sich das einfach mies an.“

Auch Christiansen hat inzwischen eingesehen, dass sein Verhalten falsch war, wie er selbst zugab.

„Die Schuld lag ganz bei mir. Mir sind die Emotionen über die Kontrolle geraten und ich habe nicht nachgedacht. Früher konnte ich mich immer gut zurücknehmen, wenn ich mich ungerecht behandelt fühlte, aber diesmal habe ich es vermasselt“, entschuldigte er sich bei seinem Freund.

Vom Verband gab es ebenfalls Kritik: „So sehr ich sie auch kritisiere, so sehr akzeptiere ich im Gegenzug auch ihre Entscheidungen“, meinte der 33-Jährige mit einem Schmunzeln.

Um in der kommenden Saison nicht erneut Gefahr zu laufen, aus dem Weltcup-Kader zu fallen, hat Christiansen bereits einen Plan: „Ich muss einfach frühzeitig in der Saison ein Rennen gewinnen.“

Das dürfte dem Frieden innerhalb der Mannschaft sicherlich guttun ...