Karriereaus mit 19: Biathlon-Talent muss ihren Kindheitstraum begraben
Paris - Mit erst 19 Jahren ist für Biathletin Julie Baverel der Traum ihrer Kindheit zerplatzt.
Die französische Wintersportlerin verkündete überraschend ihr Karriereende in einem emotionalen Instagram-Post. Dabei hängt Baverel ihre Skier nicht aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel, sondern weil der erhoffte Erfolg ausblieb. Sie hatte sich deutlich mehr als „nur ein paar Medaillen“ erträumt.
Schon seit ihrer Kindheit orientierte sie sich an ihrem großen Idol: dem Olympiasieger und 13-fachen Weltmeister Martin Fourcade (36). Ihrem zehnjährigen Ich müsste sie heute eingestehen, dass dieser Traum nicht in Erfüllung gegangen ist.
„Wenn ich der kleinen 10-jährigen Julie jetzt begegnen könnte, würde sie mich sicher fragen: ‚Also, sag mal, hatten wir Erfolg? Sind wir Biathlon-Meister geworden wie Martin Fourcade?‘ Und ich müsste ihr sagen: Nein, wir haben es nicht geschafft“, zieht Baverel Bilanz.
Obwohl ihre sportliche Laufbahn nicht den ersehnten Verlauf nahm, hat die 19-Jährige stets ihr Bestes gegeben: „Vielleicht sogar zu viel, aus Angst, nie genug zu sein. Über all die Jahre hinweg waren wir selbst unser größter Gegner.“
Ohne große sportliche Triumphe, aber keineswegs mit leeren Händen, verabschiedet sich die junge Französin nun von der großen Bühne des Wintersports. Was bleibt, sind zahlreiche „Erinnerungen, Lektionen, Begegnungen und Gefühle“.
Erst im vergangenen Jahr hatte Baverel alles riskiert: Nach einer enttäuschenden Saison in Frankreich verließ sie ihre Heimat, um sich in Norwegen dem Profi-Team „Holmenkollen Biathlon“ anzuschließen.
„Ich hoffe wirklich, ein paar Top-5-Platzierungen im norwegischen Pokal zu erreichen“, erklärte sie kurz nach ihrer Ankunft im Interview mit dem Magazin „Nordic Mag“.
Nur wenige Monate später zieht sie nun einen Schlussstrich – zumindest sportlich: „Irgendetwas sagt mir, dass noch mehr kommen wird.“ Was genau sie damit meint, bleibt abzuwarten.
Zum Abschluss ihrer Biathlon-Karriere bedankte sich Baverel herzlich bei ihren Eltern für deren umfassende Unterstützung.