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Katastrophaler Sturz: Deutsche Biathlon-Hoffnungen zerplatzen in Sekundenbruchteilen

Lenzerheide – Für Justus Strelow (28) entwickelte sich das WM-Event zum bitteren Albtraum. Bereits zuvor hatte er in der Mixed-Staffel zur ersten WM-Medaille beigetragen. Am Samstag im Sprint sollte der deutsche Biathlonstar in Lenzerheide an diesen Erfolg anknüpfen, doch ein unglücklicher Fehler und ein anschließender Sturz ließen seine Träume binnen Augenblicken zerfallen.

"Die ersten beiden Runden verliefen überraschend solide. Der Fehler beim Stehend-Schießen war nur minimal, aber dennoch ärgerlich. Noch viel frustrierender war allerdings mein Sturz beim Einfädeln – das war ein dummer Fehler, der mich wirklich verärgert hat. Natürlich schießt dann sofort das Adrenalin nach oben, und meine Beine werden plötzlich doppelt so schwer, was der Situation nicht zugutekam", erklärte der Hermsdorfer nach seinem Rennen im ZDF.

Mit der Startnummer 30 legte Strelow in der ersten Runde bis zum Schießstand eine für ihn beeindruckend schnelle Zeit hin.

Seine Schießkünste zählen zu seinen größten Stärken, was ihm als Schlussläufer in der Mixed-Staffel auch die Bronzemedaille sicherte. Besonders beim Liegendanschlag demonstrierte er, wie präzise er seine Nerven beherrschen kann – Fehler waren hier nicht in seinem Repertoire.

In der darauffolgenden Runde schien er zunächst das Tempo strategisch dosieren zu wollen, um in der Schlussphase erneut anzugreifen. Doch dann zerplatzten seine Hoffnungen auf eine weitere Medaille in wenigen Sekunden: Ein Fehler im Stehend-Schießen zwang ihn in eine Strafrunde.

Biathlon: Johannes Thingnes Bø bricht WM-Rekord von Ole Einar Bjørndalen

Die Situation eskalierte, als der Sachse auf zusätzlichen Metern auch noch zu Fall kam. Aufgrund dieses Fehlers im Schießen ließ sich der Rückstand im Laufen nicht mehr aufholen – er beendete das Rennen mit einem Rückstand von 1:53,4 Minuten auf den Sieger.

"Bei der Strafrunde gibt es einen abrupten Übergang, den ich nicht wahrgenommen habe und ehrlich gesagt auch nicht erwartet hätte – man kann da scheinbar einfädeln", äußerte Strelow seine Enttäuschung. Letztlich belegte er den 30. Platz.

Auch bei den übrigen deutschen Athleten verlief das Schießen enttäuschend: Philipp Horn und Danilo Riethmüller unterliefen jeweils drei Fehler im liegenden Schießen, während Philipp Nawrath im Stehend-Schießen zwei Fehler verzeichnete. Nawrath landete auf Platz 18, Riethmüller auf Platz 40 und Horn auf Platz 44.

Den WM-Titel holte der Norweger Johannes Thingnes Bø (31) souverän vor dem US-Amerikaner Campbell Wright und dem Franzosen Quentin Fillon Maillet.

Mit seinem 21. WM-Sieg löst der Norweger den großen Ole Einar Bjørndalen (51) in der Bestenliste ab – der ehemalige Rekordhalter hatte seinerzeit 20 WM-Titel erzielt.

Erstmeldung um 15.52 Uhr, aktualisiert um 16.12 Uhr.