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Kreditkarten-Affäre erhält überraschende Wendung: Biathlon-Star gesteht vor Gericht und wird verurteilt!

Albertville (Frankreich) – Ein unerwarteter Höhepunkt vor Gericht! Die 29-jährige Biathlon-Athletin Julia Simon hat am Freitag in der umstrittenen „Kreditkartenaffäre“ vor dem Gericht in Albertville umfassend gestanden und wurde zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldbuße von 15.000 Euro verurteilt.

Wie unter anderem „L'Équipe“ berichtet, räumte die 29-Jährige sämtliche Anschuldigungen ein.

Die Gewinnerin des Gesamtweltcups 2023 soll demnach Kreditkartenmissbrauch an ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) sowie einem weiteren Mitglied des französischen Betreuerstabs begangen haben und deren Zahlungsmittel unrechtmäßig für Einkäufe im Wert von rund 2300 Euro eingesetzt haben.

Aufgrund der Anzeigen der Geschädigten sah sich Simon strafrechtlichen Vorwürfen wegen Diebstahls und Betrugs ausgesetzt. Die Delikte sollen sich während eines Trainingslagers im Sommer 2022 in Norwegen zugetragen haben.

Zu Beginn hatte die zehnfache Weltmeisterin jegliches Fehlverhalten abgestritten, ihre Unschuld in Interviews betont und sogar selbst wegen Identitätsdiebstahls Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Letztlich gab sie jedoch ein Geständnis ab.

In diesem Zusammenhang entschuldigte sie sich bei Braisaz-Bouchet sowie einer weiteren Betreuerin. Sie erklärte, sich ihre Taten „nicht erklären zu können“ und arbeite mittlerweile mit einem Psychologen zusammen, um „die Vorfälle zu verarbeiten und sich weiterzuentwickeln“.

Simon wird von L'Équipe mit den Worten zitiert: „Ich muss es verdrängt haben, ich erinnere mich nicht daran.“ Auf die Frage des Staatsanwalts, warum sie Fotos von den Bankkarten ihrer Kollegin besaß, antwortete sie: „Ich hatte so etwas wie einen Blackout.“

Für die Vorwürfe drohten der Spitzenbiathletin, nur wenige Monate vor den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo, bis zu fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von 375.000 Euro.

Nach dem Geständnis verlangte die Staatsanwaltschaft lediglich zwei Monate Bewährung und 20.000 Euro Geldbuße. Das Gericht entschied schließlich auf drei Monate Bewährung sowie 15.000 Euro Strafe.

Ob das juristische Urteil sportliche Folgen für Simon haben wird, bleibt bislang offen. Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen war sie vorübergehend in Gewahrsam genommen und aus dem französischen Nationalkader ausgeschlossen worden. Parallel dazu laufen interne Untersuchungen.

Später wurde Simon wieder ins Training integriert, und die anfangs schwierige Beziehung zu Braisaz-Bouchet hat sich offenbar gebessert. Kürzlich feierten beide sogar wieder gemeinsam Erfolge.

FFS-Anwältin Stéphanie Baudot betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, es sei „wichtig, dass die Sportler ihre innere Ruhe zurückgewinnen, um sich auf die bevorstehenden sportlichen Herausforderungen zu konzentrieren“. Der französische Skiverband fordert einen symbolischen Schadenersatz in Höhe von einem Euro.

Die Vertreterin von Braisaz-Bouchet zeigt sich mit diesem Betrag jedoch nicht zufrieden und verlangt weitere Aufklärung.

Erstmeldung 15:38 Uhr, letzte Aktualisierung 16:13 Uhr.