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Biathlon-Star Bø zieht sich aus dem Weltcup zurück: Ist sein letzter großer Traum bereits zerplatzt?

Pokljuka (Slowenien) – Eigentlich wollte Johannes Thingnes Bø (31) seine Abschiedstournee mit dem Gewinn seines sechsten Gesamtweltcups krönen. Doch nun ist er gezwungen, den vorletzten Biathlon-Weltcup dieses Jahres vorzeitig zu verlassen: Der Norweger liegt fiebrig im Bett. Damit könnte der Kampf um das Gelbe Trikot bereits entschieden sein.

Im verkürzten Einzel am Donnerstag zeigten sich bereits Zweifel an seiner Form – normalerweise dominiert Bø das Feld, doch an diesem Tag lag er fast eine Minute hinter dem Tempomänner zurück.

Nach dem Rennen räumte der Norweger ein, krank zu sein, und sieht sich gezwungen, den Rest des Wochenendes auszusitzen.

"Johannes hat sich dazu entschlossen, heimzukehren", erklärte Norwegens Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan. "Es ist entscheidend, dass er auf dem Weg der Besserung ist, damit er am kommenden Wochenende in Holmenkollen wieder antreten kann."

Dort will er dann, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Tarjei, seine Karriere vor heimischer Kulisse beenden und einen unvergesslichen Abschied erleben – idealerweise mit einer herausragenden sportlichen Leistung und dem sechsten Gesamtweltcup in seiner Trophäensammlung.

Biathlon: Steht der Kampf um das Gelbe Trikot nun fest?

Die Aussicht, dass der 23-fache Weltmeister ein letztes Mal die begehrte Kristallkugel in die Höhe stemmen könnte, erscheint nach dem Ausfall des restlichen Pokljuka-Wochenendes eher unwahrscheinlich.

Sein zehnter Platz im Einzel beendete nämlich seine Führung im Gesamtweltcup, die er zuvor gegenüber seinem Dauerkonkurrenten Sturla Holm Lægreid (28) innehatte. Im Massenstart am Samstag hat Lægreid nun die Chance, seinen Vorsprung entscheidend zu vergrößern.

Aktuell liegt der Abstand bei 39 Punkten; in jedem Rennen werden bis zu 90 Punkte vergeben – und Lægreid gehört zu den wenigen, die fast immer in den obersten Punkten landen.

Damit besteht Bø‘s Hauptziel jetzt darin, bis zu den Schlussrennen in Oslo wieder vollständig genesen zu sein – eine Erholung, die wohl schon durch seinen jüngsten Pokljuka-Start gefährdet wurde.

„Im Rückblick hätte ich den Einzellauf lieber ausfallen lassen sollen“, gab Bø selbst zu verstehen, der schon 133 Mal auf dem Podium stand.

"Skifahren, wenn man krank ist, lohnt sich langfristig nicht. Ich lasse daher die Rennen aus, in der Hoffnung, dass ich bei meinem allerletzten Rennen in Holmenkollen in einer Woche wieder zu 100 Prozent fit bin."