zurück

Nach dem Biathlon-Drama: So lange dauerte es, bis Preuß sich über den Gesamtweltcup freuen konnte

Ruhpolding – Franziska Preuß (31), Deutschlands erfolgreichste Biathletin, erzielte in der vergangenen Saison ihren bisher größten Triumph: den Gewinn des Gesamtweltcups. Doch die äußerst spannenden und dramatischen Ereignisse beim letzten Rennen ließen die Bayerin noch längere Zeit nicht zur Ruhe kommen.

Kurz zusammengefasst

Automatisch erstellte Zusammenfassung des Artikels

"Es hat wirklich eine ganze Woche gedauert, bis ich überhaupt richtig Freude empfinden konnte", berichtete die 31-Jährige im Biathlon-Podcast Extrarunde.

Auch heute ist das Thema für sie noch nicht abgeschlossen: "Es tut mir immer noch leid für uns beide, dass die Entscheidung so gefallen ist und Lou sich den Stock in den Ski hineingestellt hat."

Der Kampf um die große Kristallkugel zwischen Preuß und der Französin Lou Jeanmonnot (26) spitzte sich bis kurz vor dem Ziel zu. Alles deutete auf ein spannendes Finish zwischen den beiden Favoritinnen hin – bis Jeanmonnot in einer Kurve, ohne Zutun von Preuß, stürzte.

Vor der letzten Runde hatte sie innerlich noch gelächelt, weil es wirklich auf einen packenden Showdown der beiden dominierenden Sportlerinnen des Winters hinauslief, schilderte Preuß aus ihrer Perspektive das Weltcup-Finale.

Doch dann bemerkte sie, dass Jeanmonnot plötzlich nicht mehr da war. "Natürlich fragt man sich sofort: Bin ich schuld daran?"

Preuß erwog sogar kurz, auf ihre Konkurrentin zu warten, entschied sich aber dagegen, da das "wirklich unangemessen" gewesen wäre – schließlich trug sie keine Verantwortung für den Sturz der Französin.

Trotzdem lief sie weiter, allerdings "mit angezogener Handbremse", da sie innerlich mit der gesamten Situation haderte, wie die Entscheidung gefallen war.

Unmittelbar nach ihrem Gesamtweltcup-Sieg wurde ihr neben dem ohnehin emotional aufgeladenen Wettkampf auch der Medienrummel rund um ihre Person zu viel. Für einen kurzen Moment dachte sie sogar darüber nach, ihre Karriere zu beenden, da sie bereits das Größte erreicht hatte, was man im Biathlon gewinnen kann.

Nach zwei Wochen Erholung in Thailand und einer längeren Trainingspause ist die 31-Jährige inzwischen jedoch wieder voller Tatendrang und blickt motiviert auf die kommende Saison. Dabei möchte sie nicht nur ihren Titel verteidigen, sondern auch ihr letztes großes Karriereziel erreichen: eine Einzelmedaille bei den Olympischen Spielen.