zurück

„Wie in einem Kloster“: So gestalten Deutschlands Biathlon-Traumpaar Preuß und Schempp ihr Leben

Ruhpolding – Seit nunmehr zehn Jahren zählen die Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß (31) und der vierfache Weltmeister Simon Schempp (36) zu Deutschlands erfolgreichstem Biathlon-Paar. Seit Schempp seine aktive Karriere beendet hat, bleibt gemeinsame Zeit jedoch knapp – besonders während der Saison leidet die Romantik darunter.

Im BR-Podcast „Pizza und Pommes“ von Felix Neureuther (41) und Philipp Nagel sprachen die beiden ausführlich über ihre Partnerschaft.

„Simon ist für mich die erste Anlaufstelle, wenn ich unsicher bin. Er kennt mich über die Jahre hinweg besser als jeder Trainer, weiß genau, wie ich ticke – das ist viel mehr wert als reine Theorie“, schwärmte die 31-Jährige von der Zusammenarbeit mit ihrem Partner.

Doch gerade in der Wettkampfsaison bleibt wenig Raum für Zweisamkeit – das liegt nicht nur an Preuß’ vielen Reisen rund um den Globus, sondern auch daran, dass sie jede Krankheit bestmöglich vermeiden wollen.

„Privat sind wir sehr vorsichtig. Simon lebt im Winter sein ganz normales Leben“, erklärte Preuß. „Das ist völlig verständlich, aber die Folge ist eben, dass wir oft getrennt schlafen.“

Ein Ausfall zur entscheidenden Wettkampfphase sei für Preuß „die schlimmste Strafe“, fügte Schempp hinzu.

Mit vier WM-Titeln und zwölf Weltcupsiegen im Einzel kann der 36-Jährige die Vorsichtsmaßnahmen bestens nachvollziehen: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie intensiv das Wettkampfprogramm für einen Biathleten ist. In einem Ausdauersport bedeutet jede Krankheit einen Ausfall – da leben wir manchmal wie in einem Kloster.“

Ihre Beziehung profitiere dabei von den gemeinsamen Erfahrungen im Profisport. „Ich glaube, das versteht man nur schwer, wenn man es nicht selbst erlebt hat“, betonte der designierte Staffel-Olympiasieger von 2014.

Wenn Schempp beispielsweise in größeren Gruppen unterwegs ist, brauche es danach erst einmal ein bis drei Tage Abstand: „Es gab Zeiten, da lief jemand mit Maske zu Hause herum. Wir hatten dann separate Schlafzimmer und Badezimmer – wir sind da wirklich sehr professionell.“

Nach der Saison gönnten sie sich gemeinsam zwei Wochen Urlaub in Thailand, wo Preuß nach dem anstrengenden Winter die Ruhe abseits von Medienrummel genoss. Vor allem aber schätzten sie die seltene Gelegenheit, als Paar Zeit miteinander zu verbringen: Seit Schempps Rücktritt 2021 hatten sie keine zwei Wochen am Stück zusammen verbracht.

„Es hat wunderbar geklappt, wir haben uns gut verstanden“, lächelte Preuß, worauf Schempp lachend ergänzte: „Gemeinsam sind wir dann wieder nach Hause geflogen.“