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Olympiasieger behauptet: Biathlon-Profis legen Schluss, weil sie dopen und bald entlarvt werden

Lenzerheide – Es sorgte für Erstaunen, als kurz hintereinander die beiden Top-Biathleten Johannes Thingnes Bø (31) und sein Bruder Tarjei Bø (36) beim Weltcup in Antholz ankündigten, ihre Karriere am Saisonende zu beenden. Ein früherer Olympiasieger will nun die Motive ergründen: Seiner Aussage zufolge haben diese beiden sowie weitere Athleten über Jahre hinweg gedopt – und das wird ihnen noch zum Verhängnis werden!

Solche schwerwiegenden Beschuldigungen bringt Dmitry Vasilyev (62) vor, der derartige Vorwürfe schon vor zwei Jahren gegen die norwegischen Sportler lautstark erhob.

Angesichts der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide wiederholte er genau dieselbe Kritik. „Die WM im Biathlon ist mittlerweile ein Schauplatz von Lügnern und legalisierten Dopingpraktiken, und dazu zählen die Norweger“, erklärte er gegenüber dem russischen Portal „VseProSport“.

Vasilyev ist fest davon überzeugt, dass die Spitzenathleten aus dem Norden alle mit Asthmamedikamenten dopen – wenn auch legal – und dass sie bald auffliegen werden.

„Jeder von ihnen erfindet eine Reihe von angeblichen Krankheiten. Aus einem unerklärlichen Grund behaupten sie alle, an Asthma zu leiden. Sobald das Dopen untersagt wird, werden sich bei Biathlon und Langlauf die Podiumsplätze drastisch ändern. Die Norweger werden nicht länger die Ergebnisse erzielen, die bisher gang und gäbe waren“, meint Vasilyev.

Dies sei der entscheidende Grund, weshalb die Bø-Brüder plötzlich und kurz vor den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina ihr beeindruckendes Sportkarrierekapitel abschließen wollen.

Biathlon: Michael Rösch entgegnet den Vorwürfen von Dmitry Vasilyev

Die Sportler würden mit dieser Aktion dem russischen Kritiker entgegenwirken und ihr bisheriges Ansehen sowie ihre sportliche Laufbahn vor einem drohenden Doping-Skandal bewahren wollen.

Bereits vor zwei Jahren hatte der ehemalige Biathlet und nun als Experte für Eurosport tätige Michael Rösch (41) derartigen Anschuldigungen entschieden widersprochen.

„Wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, wird deutlich, aus welchem Land die Mehrzahl der Dopingfälle stammt“, kommentierte der Dresdner damals und fügte hinzu: „Wie man so schön sagt: ‚Getroffene Hunde bellen‘ – ich verstehe gar nicht, weshalb gerade jetzt diese heftige Rhetorik an ihm zum Vorschein kommt.“

Vasilyev, der inzwischen den Posten des Präsidenten des Biathlon-Verbandes in St. Petersburg innehat, ist nicht in der Lage, handfeste Beweise für seine Behauptungen vorzulegen.

Was den ausschlaggebenden Anlass betrifft, dass der Staffel-Olympiasieger von 1984 und 1988 gerade auf die Norweger abzielt, so bleibt dies rätselhaft. Obwohl die Norweger in den letzten Jahren das Feld dominiert haben, stehen sie im Vergleich zu Athleten anderer Nationen, etwa Frankreichs, keineswegs untermessen.