Staffel-Fluch überwunden! Deutsche Männer erklimmen das Podest
Lenzerheide (Schweiz) – Die deutschen Herren haben bei der Biathlon-WM ihren langjährigen Staffel-Fluch hinter sich gelassen und stehen nach fünf Jahren endlich wieder auf dem Treppchen. Nachdem Norwegen mit überlegener Leistung glänzte und der diesjährige Serienfavorit Frankreich ins Rennen schickte, sicherte sich das DSV-Kader die Bronzemedaille.
Auch diesmal setzte das Trainerteam, wie bereits in der Mixed-Staffel, auf eine unkonventionelle Aufstellung – und hatte erneut recht. Ursprünglich war Justus Strelow als erster Läufer vorgesehen, doch wegen seiner schwachen Laufform wurde er komplett aus der Formation gestrichen. An seiner Stelle rückte der wieder zurückgekehrte Philipp Nawrath erstmalig in seiner Karriere in die Startposition vor.
Sowohl Nawrath als auch Danilo Riethmüller konnten eine Strafrunde vermeiden und hielten sich somit konstant in Schlagdistanz zur Bronzeposition, während Johannes Kühn in seiner Runde ohne einen einzigen Nachlader auskam und das DSV-Team so auf den dritten Rang katapultierte.
Der Schlussläufer, Philipp Horn, entging im Liegen zwar nur knapp einer Strafrunde, sodass Schweden noch einmal herankam, zeigte aber im finalen Schießen Nerven aus Stahl und setzte Sebastian Samuelsson endgültig unter Druck.
Biathlon: Drei deutsche Athleten feiern ihr erstes WM-Podium
In der letzten Runde gelang es dem Oberhofer nicht mehr, sich den dritten Platz zu erhalten – völlig erschöpft stürzte er sich in den jubelnden Armen seiner Teamkollegen ins Ziel.
Wie bereits bei den Frauen dominierte auch hier ein Team von Beginn an alleine das Rennen: Norwegen, das in dieser Saison überraschenderweise noch keine Staffel für sich entscheiden konnte, holte einiges auf und überzeugte im wichtigsten Staffelwettkampf des Jahres. Johannes Thingnes Bø erhöhte damit seinen WM-Titelzähler auf beeindruckende 23.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Wettkämpfen brachte dieser Durchgang den Deutschen den ersehnten Glücksmoment – für Riethmüller und Kühn bedeutete die Bronze das erste WM-Edelmetall ihrer Karriere, während Nawrath bereits mit der Mixed-Staffel Erfolge verzeichnen konnte. Nur Philipp Horn konnte schon 2020 als Teil der Antholzer Bronze-Staffel punkten.