Deutsche Biathlon-Stars brechen Schalke-Fluch nach emotionalem Gedenken an Bakken
Gelsenkirchen – Mit einer herausragenden Schießleistung haben die deutschen Biathlon-Talente Janina Hettich-Walz und Justus Strelow den Sieg bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen errungen – erstmals seit Vanessa Hinz und Simon Schempp im Jahr 2016 triumphierte wieder ein deutsches Duo. Zuvor wurde es in der ausverkauften Veltins Arena auf Schalke emotional, als das Stadion dem verstorbenen Norweger Sivert Guttorm Bakken (†27) ehrte.
Bevor eine Schweigeminute für Bakken abgehalten wurde, widmete DSV-Sportdirektor Felix Bitterling (48) dem jungen Norweger eine bewegende Würdigung.
„Noch beeindruckender als seine zahlreichen sportlichen Erfolge war Siverts menschlicher Umgang. Er hatte stets ein offenes Ohr und freundliche Worte für sein Umfeld und zeigte immer echtes Interesse an den Menschen. Solche Charaktereigenschaften sind allgemein selten, vor allem im Spitzensport“, erklärte der 48-Jährige.
Er ergänzte: „Sivert wird uns allen schmerzlich fehlen – in Norwegen genauso wie in der globalen Biathlon-Familie. Ruhe in Frieden, Sivert.“
Im Anschluss bewiesen Hettich-Walz und Strelow ihr Können. Bereits im Massenstart setzten sie sich durch, und in der Verfolgung bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich aus.
Nur einmal verfehlten sie in acht Schießeinlagen ihr Ziel, sodass sie sich mit einem Vorsprung von 21,4 Sekunden den Sieg vor dem französischen Team, bestehend aus der Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Lou Jeanmonnot und Fabien Claude, sicherten. Das zweite deutsche Duo Marlene Fichtner und Danilo Riethmüller belegte den achten Platz.
Nach dem Rennen schwärmte Hettich-Walz von der „fantastischen Stimmung“ auf Schalke, während Strelow ihrer Einschätzung zustimmte.
„Es hat riesigen Spaß gemacht, die Zuschauer haben mich zusätzlich angespornt“, berichtete der Sachse. „Ich freue mich natürlich, dass ich vor dieser Kulisse mein bestes Schießergebnis zeigen konnte.“
Den dritten Platz belegten die Norweger Juni Arnekleiv, die bis 2024 mit Bakken ein Paar war, sowie Mats Øverby. Nach dem Zieleinlauf zeigten sie ihren Trauerflor am Oberarm.
„Wir treten heute als Trio an“, hatte Arnekleiv vor dem Start des Showwettkampfs in der ARD betont. Bakken hätte gewollt, dass seine Teammitglieder das Rennen bestreiten.