Nach einer Dekade: Deutsche Biathlon-Staffel könnte nun doch Olympisches Gold erhalten!

Anif, Österreich - Nach mehr als zehn Jahren Verzögerung scheint ein Kindheitstraum für die deutsche Biathlon-Staffel der Olympischen Winterspiele 2014 endlich in Erfüllung zu gehen: Sie könnte nämlich von Silber auf Gold aufsteigen! Es war ein fesselndes Rennen in Sotschi, bei dem die russischen Teilnehmer mit einem knappen Vorsprung von 3,5 Sekunden vor den Deutschen Erik Lesser (36), Daniel Böhm (38), Arnd Peiffer (37) und Simon Schempp (35) gewannen. Mehr als ein Jahrzehnt später sind alle Beteiligten nicht mehr im aktiven Sport – dennoch könnten die Deutschen nachträglich den Sieg für sich beanspruchen. Laut Mitteilung der Internationalen Biathlon Union (IBU) am heutigen Montag wurde die Berufung des russischen Ex-Biathleten Jewgeni Ustjugow (39) gegen seine Dopingstrafe und die damit einhergehende Annullierung seiner Ergebnisse aus der Saison 2013/14 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS abgelehnt. Bereits 2020 wurde der damalige Schlussläufer der Staffel wegen eines Dopingsdelikts gesperrt, legte jedoch Berufung ein und verhinderte dadurch bislang den Aufstieg der Deutschen auf den ersten Platz. Das IOC listet momentan keinen Gewinner des Rennens auf. Die Entscheidung des CAS könnte dies nun ändern, wodurch die vier deutschen Biathlon-Veteranen endlich ihre Goldmedaillen erhalten dürften!

Deutsche Biathleten begrüßen das verspätete Gold – allerdings mit Vorbehalten

Peiffer, als einziger deutscher Staffelteilnehmer mit einem Olympiasieg, äußerte sich positiv über die Entscheidung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Das sorgt für Fairness. Denn wer betrügt, verdient es nicht, Goldmedaillenträger und Olympiasieger genannt zu werden", sagte der 2020 aus dem Sport zurückgetretene Athlet. Er wies jedoch darauf hin: "Die Emotionen eines Olympia-Staffelsieges, der noch einmal etwas ganz Besonderes ist, erleben wir nicht wieder. Man kann Unrecht nicht rückgängig machen, es bleibt immer etwas zurück." Schempp pflichtete bei: "Diese emotionale Achterbahn wie damals erleben wir jetzt nicht mehr", meinte der 35-Jährige. "Aber Olympia-Gold in der sportlichen Laufbahn zu haben, erfüllt dennoch einen Kindheitstraum."