"Sind nicht konkurrenzfähig": Kritik des Bundestrainers an deutschen Biathleten
Kontiolahti (Finnland) - Die deutschen Biathleten hatten einen missglückten Saisonstart: Philipp Nawrath (31) erreichte als bestplatzierter Deutscher nur Rang 22, durchschnittlich unterliefen ihnen vier Schießfehler. Bundestrainer Uros Velepec (57) äußerte sich dementsprechend kritisch nach dem Wettkampf. "Die Laufperformance erreichte nicht das Top-Niveau, verglichen mit Norwegen und Frankreich sind wir nicht konkurrenzfähig", rügte der Slowene. Dieses Problem sei nicht neu und habe sich auch in den vorherigen Jahren als Schwachpunkt herausgestellt. Doch Velepec betonte: "Wenn dazu auch die Schießleistung schwächelt, steht man vor einem ernsthaften Problem." Die Folge am Dienstag war, dass sich von sechs DSV-Athleten keiner unter den Top 20 platzieren konnte, obwohl der schießbetonte Einzelwettkampf normalerweise zu den Stärken der Deutschen zählt. Lediglich drei Athleten gelang es, Weltcup-Punkte zu sammeln. Insbesondere bei Justus Strelow (27), dem Superschützen, konnte man nur mit Verwunderung zusehen. Im ersten Saisonrennen ließ er gleich sechs Scheiben stehen - im gesamten letzten Winter waren es nur 23.
Biathlon: DSV-Team muss am Freitag Leistung steigern
Viele seiner Athleten seien erschöpft gewesen, erklärte Velepec, und betonte die Wichtigkeit der Erholung vor dem nächsten Wettbewerb. Er betrachte den Kurz-Einzel jedoch nicht als den absoluten Tiefpunkt seiner Trainerlaufbahn: "Ich kann nicht behaupten, dass dies der schlechteste Tag meiner Trainerkarriere war. Schlimmere gab es bereits", so Velepec. "Es ist allerdings bedauerlich, dass keiner der sechs Athleten im Schießen überzeugen konnte." Die nächste Chance zur Verbesserung bietet sich im Sprint diesen Freitag. Ein besseres Ergebnis ist dringend erforderlich, um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verlieren: Schon am Sonntag steht der erste Massenstart des Winters an, für den sich nur die besten 30 des Weltcups qualifizieren. Aktuell wären davon nur Nawrath und Danilo Riethmüller (25) qualifiziert.